Seite 50 - Topographie_der_Erinnerung

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LANDKREIS WOLFENBÜTTEL
aus ihrer Heimat verschleppt, wohnten hier Männer, aber
auch Frauen und Kinder aus der Sowjetunion und aus
Polen. Vier Kinder von Ostarbeiterinnen geboren in Waten-
stedt-Salzgitter, in Schöppenstedt und in Wolfenbüttel-
Halchter starben im Alter zwischen zehn Tagen und vier
Monaten in diesen Lagern und wurden auf dem Friedhof in
Schöppenstedt begraben. Als Todesursache werden u.a.
Frühgeburt, Lebensschwäche, Lungenentzündung angege-
ben. Die Kindergräber und sechs weitere Gräber befinden
sich im hinteren Teil des Friedhofes. Sie sind mit Namen
und Daten der Toten versehen.
Auf den Friedhöfen der Samtgemeinde Schöppenstedt
ruhen weitere Opfer der Zwangsarbeit. Es sind ausschließ-
lich Polen und Sowjetrussen.
Im Ortsteil Eitzum sind eine Polin und ein Pole begraben.
Sie wurden am 12./13. April 1945 von Bomben getroffen.
Im Ortsteil Watzum hat ein Pole seine letzte Ruhestätte
gefunden. Dieser hatte die Befreiung nur um wenige Tage
überlebt und war im US-Lazarett in Schliestedt gestorben.
In Klein Winnigstedt liegen zwei Polen begraben. Vier
sowjetische Kriegsgefangene starben bereits 1941/42 im
Lager Winnigstedt / Mattierzoll. Ihre Todesursache ist un-
bekannt. Sie wurden auf der Nordseite des Friedhofs in
Groß Winnigstedt begraben.
In Groß-Dahlum waren etwa 50 französische Kriegsgefan-
gene im Tanzsaal der Gaststätte Bayrischer Hof untergebracht.
Sie waren im nahegelegenen Elm als Waldarbeiter eingesetzt.
Hornburg
In der Stadt Hornburg hatten die Hermann-Göring-Werke
etwa 400 Zwangsarbeiter in einem Arbeitslager unterge-
bracht. Auf dem Hornburger Friedhof befinden sich Gräber
von 19 Zwangsarbeitern oder Kriegsgefangenen.
Schladen
In Schladen arbeiteten Kriegsgefangene in einer Kessel-
schmiede. Auf dem Friedhof sind Gräber von 22 Zwangs-
arbeitern und Kriegsgefangenen.
Ute Stockmann
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