VI
Voigtländer & Sohn
bis zum Ersten Weltkrieg
Produktpolitik
Nach der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft setzte das Unterneh-
men neue Akzente in der Produktpolitik. Zum einen wurde die Typen-
vielfalt in den traditionellen Arbeitsbereichen der photographischen
Objektive und Fernrohre erhöht, andererseits das Produktprogramm
durch die Aufnahme des Kamerabaus kurz nach der Jahrhundertwende
erweitert. Gerade bei den photographischen Artikeln konnte das Unter-
nehmen in den nächsten Jahren wichtige Neuentwicklungen auf den
Markt bringen und den eigenen Anspruch einlösen, für alle denkbaren
Anwendungsbereiche der Photographie ein Modell anbieten zu
können.
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Verantwortlich für diese Entwicklung war allerdings nicht
mehr Adolf Miethe, der einem Ruf der Technischen Hochschule Berlin-
Charlottenburg gefolgt war, um dort in der Nachfolge Hermann
Wilhelm Vogels den Lehrstuhl für Photochemie, Photographie und
Spektralanalyse zu übernehmen.
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Die technische Leitung von Voigtlän-
der & Sohn war daher ab dem 1. Oktober 1899 Dr. Hans Harting über-
tragen worden. Hans Harting, geb. 1868 in Berlin, hatte nach dem
Abitur 1885 Mathematik, Physik und Astronomie studiert und 1889 in
München zum Dr. phil. promoviert. Nach Ableistung des freiwilligen,
einjährigen Militärdienstes war er von Oktober 1891 bis August 1897
in Berlin als Assistent an der Universitätssternwarte und der Physika-
lisch-Technischen Reichsanstalt tätig, um anschließend, einer Einladung
Ernst Abbes folgend, als dessen persönlicher Assistent wissenschaft-
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