Seite 43 - Voigtlaender+Sohn

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gramm von Voigtländer & Sohn
wurde zudem durch die Lizenz-
nahme einer Konstruktion der
englischen Firma Taylor, Taylor
& Hobson erweitert. Das erste
Instrument, das nach der Um-
wandlung in eine Aktiengesell-
schaft auf den Markt gebracht
wurde, war die Cooke-Linse des
englischen Optikers H. Dennis
Taylor, die als Triple-Anastigmat
ohne große Abweichungen von
Voigtländer & Sohn hergestellt
wurde.
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Produktneuheiten, Produktva-
rianten und Produktmodifikatio-
nen waren das Ergebnis einer ge-
nauen Marktbeobachtung und
der zügigen Umsetzung von neuen
Trends und Forderungen der
Kundschaft. Schriftliche Anregun-
gen von Photographen waren
ebenso wie die direkten Kontakte
mit Amateurphotographenverei-
nen und photographischen Gesell-
schaften eine wichtige Informa-
tionsquelle, die sorgfältig geprüft
wurde.
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Allerdings waren der Bereitschaft des Unternehmens, Anre-
gungen aufzunehmen, manchmal unüberwindbare Grenzen gesetzt, wie
Voigtländer & Sohn in einem Katalog aus dem Jahr 1905 hervorhob:
„Was nun die Leistungsfähigkeit der Objektive betrifft, so darf man bei
der Aufstellung der Bedingungen, die es erfüllen soll, niemals vergessen,
daß jedes optische Instrument nur solche Bedingungen erfüllen kann,
die nicht Naturgesetzen widersprechen. Es ist also, um gleich das Bei-
spiel herauszugreifen, das in dem Briefwechsel der Photographen mit
den optischen Anstalten eine Hauptrolle spielt, unmöglich, ein optisches
Instrument zu bauen, das bei grosser Lichtstärke ein weites ebenes Bild-
feld und die beträchtliche Tiefe besitzt, wie man sie bei stark abgeblen-
deten Objektiven beobachtet.“
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In der Regel befand sich das Unter-
nehmen auf der Höhe der Zeit:
„Auch im vorigen Jahr haben wir uns
bemüht, den Bedürfnissen der Praxis durch Neukonstruktionen ent-
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Heliar-Kamera
von
Voigtländer &
Sohn, ca. 1909