Seite 45 - Voigtlaender+Sohn

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gegenzukommen. Durch die Einführung der Trockenplatten mit höch-
ster Empfindlichkeit ist die Grenze für die Möglichkeit von freier Hand
weiter hinausgereicht worden. Dementsprechend bringen wir zu un-
seren Handcameras mit lichtstarken Objektiven Telelinsen in den Han-
del, die bei einer 2
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maligen Übergrößerung noch Handaufnahmen
gestatten. (…).“
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Darüber hinaus wurden eine neue Spiegelreflex-
Kamera für die Illustrationsphotographie, neue Versionen der Filmka-
meras und eine Version der Spiegelreflex-Kamera 12x16
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angepriesen.
Um der steigenden Bedeutung der Telephotographie gerecht zu werden,
hatte Voigtländer & Sohn zudem eine Telestativ-Kamera 13x18 ent-
wickelt.
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Zunehmend gewannen Produktleistungskategorien wie leichtere
Handhabung, geringes Gewicht und Klimafestigkeit an Bedeutung.
Auch in diesem Fall griff das Unternehmen häufig Anregungen der Käu-
fer und Agenten auf und entwickelten sie konsequent weiter, wie einige
Beispiele aus dem Jahr 1906 zeigen:
„Infolge der berechtigten Klagen
über das unzuverlässige Arbeiten der Holzkassetten in den Tropen brin-
gen wir von jetzt ab eine Metallkamera 9 x 12 cm in den Handel, die
ganz aus Leichtmetall gearbeitet und vollkommen widerstandsfähig
gegen das tropische Klima ist. Diese Metallkassette paßt im Fokus
genau zu unserer Klapp-, Heliar- und Spiegelreflex-Kamera 9 x 12 und
kann deshalb jederzeit nachbezogen werden.“
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Im gleichen Jahr wur-
den mehrere Modelle mit einer rauhen Metalloberfläche ohne Lederbe-
zug angeboten, um „(…)
den in Ländern mit feuchtwarmen Klima
leicht dem Verderben ausgesetzten Lederbezug der Kameras durch
etwas Dauerhaftes zu ersetzen.“
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Infolgedessen war es nur konse-
quent, die für Aufnahmen im Hochgebirge besonders geeignete Alpin-
Kamera wahlweise mit einer wetterfesten und widerstandsfähigen rau-
hen schwarzen Metalloberfläche anzubieten und im Hinblick auf ihren
Einsatzbereich leicht und klein zu gestalten.
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Durch die Verwendung
hochwertiger Materialien ging zudem von den Produkten ein visueller
Reiz aus, der gleichzeitig funktionelle und ästhetische Ansprüche der
Kundschaft befriedigen konnte.
Die zu verallgemeinernde Auffassung eines Kommentators,
(…)
daß
die Erzeugnisse der Firma zu den besten und vollkommensten gehören,
die überhaupt existieren“
, bestätigt somit, daß es der Voigtländer & Sohn
AG gelungen war, ihre traditionellen Stärken in der Produktentwicklung
und Produktgestaltung auszubauen und in Entwicklung und Produktion
schnell und flexibel auf neue Aufgabenstellungen zu reagieren.
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Die Orientierung am technischen Optimum, die hohe Materialqua-
lität und die lohn- und arbeitsintensive Herstellung machten auch nach
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