Seite 46 - Voigtlaender+Sohn

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1898 eine Positionierung der Produkte im gehobenen und hohen Preis-
segment geradezu unumgänglich. Das Unternehmen bemühte daher in
Werbematerialien ausführlich das Qualitätsargument, um potentielle
Kunden von den Vorteilen eines Produktes aus dem Hause Voigtländer
& Sohn zu überzeugen:
(…)
Jeder Arbeit gehört ihr Preis. Wir beab-
sichtigen nicht, mit den Fabriken, in denen Kameras in Massenproduk-
tion und in unzähligen Varianten zu erstaunlich billigen Preisen auf
Kosten der Güte hergestellt werden, in Wettbewerb zu treten. Dagegen
leisten wir dafür Gewähr, daß jeder Apparat bei uns als Individuum
behandelt und auf die höchste Stufe der Vollendung gebracht wird. Aus
diesem Grunde müssen unsere Preise höher als die jener Firmen sein.
Dafür wird aber die einmal größere Ausgabe durch die Zuverlässigkeit
und Dauerhaftigkeit unserer Apparate weitaus aufgewogen.“
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Zudem
boten die Produkte des Unternehmens trotz des hohen Preisniveaus ein
faires Preis-Leistungsverhältnis, so daß für Fachphotographen und
ambitionierte Amateure ein Kaufanreiz gegeben war.
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Die produktpolitische Konzentration auf die höheren Qualitätsstan-
dards entsprach dabei der Nachfragestruktur: Voigtländer & Sohn hatte
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Anzeige in der
Zeitschrift
„Kosmos”,
Jahrgang 1905