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dem Zweiten Weltkrieg unter dem Wegfall der mittel-
deutschen Anbau- und Absatzgebiete sehr gelitten. Die
optische Industrie verlor ihre Bedeutung, ebenso der
Bergbau.
Auch die Verwaltung wurde aktiv in diesen Wand-
lungsprozess einbezogen. Ziel war es, finanzstarke Ein-
heiten für notwendige modernisierende Infrastruktur-
maßnahmen zu bilden. Als Abschluss der 1972 mit der
Vergrößerung von Landkreisen eingeleiteten Reform
erfolgte 1978 die Reform auf staatlicher Ebene. Aus dem
Verwaltungsbezirk Braunschweig wurde am 1. Februar
1978 der neue, um die kreisfreie Stadt Wolfsburg und
die Landkreise Gifhorn, Göttingen, Northeim und Oste-
rode am Harz vergrößerte Regierungsbezirk Braun-
schweig
. Die auf vielen Gebieten erfolgende einheitliche
Planung auch für die neu hinzugekommenen Gebiete
schuf die Grundlage für wichtige Vernetzungen als Vor-
aussetzung für die heutige Regionsbildung.
Im November 1989 erwies sich die Randlage des
Regierungsbezirkes wiederum als weltpolitisch bedeut-
sam. Aus nächster Nähe konnten die Einwohner Auswir-
kungen der ersten erfolgreichen Revolution auf deut-
schem Boden in der damaligen DDR erleben.
Eine Region mit Geschichte
und Perspektive
Der Kern des alten Landes Braunschweig, – gewach-
sen mit dem Herzogtum bis 1918, dem Freistaat bis
1946 und dem bis zum 31.12.2004 bestehenden Verwal-
tungs- bzw. Regierungsbezirk –, bildet heute als histori-
sche gewachsene Landschaft das Herzstück der neuen
Region von Goslar bis Wolfsburg und von Peine bis
Helmstedt
.
Die Wirtschaft ist vornehmlich geprägt durch
Fahr-
zeugbau, Verkehrstechnik und Stahl
, ergänzt um die
chemische Industrie im Süden. Legendäre Autos wie der
„Käfer“ und der „Golf“ stammen aus Wolfsburg. „In
Braunschweig wird die Zeit gemacht“, weil in der
Atom-
uhr der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt
die