Seite 17 - Wallring

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bender Bürger, Kaufleute und Unternehmer – wohin-
gegen sich kaum Vertreter des Adels unter den neuen
Eigentümern finden ließen.
Offensichtlich war Culemann jedoch mit dem immen-
sen Projekt überfordert. Schon die unstrukturierte Par-
zellierung zeigte kaum ein gestalterisches Konzept. Nach-
dem zudem sein Mitarbeiter Müller im Sommer 1803
verstorben war, berief der Herzog im November 1803
Peter Joseph Krahe (1758-1840) nach Braunschweig.
Der gebürtige Mannheimer, Sohn des Historienmalers
und Leiters der Düsseldorfer Kunstsammlung Lambert
Krahe, konnte nach der Rückkehr von einem längeren
Studienaufenthalt in Rom 1786 erste berufliche Erfah-
rungen in Düsseldorf und Koblenz sammeln. 1789 hatte
er eine Anstellung in der kurtrierschen Bauverwaltung
in Koblenz erhalten und war dort ein Jahr später zum
Leiter ernannt worden. Seit dem Einmarsch der Fran-
zosen und der Auflösung der Bauverwaltung 1796 war
Krahe jedoch ohne feste Anstellung. Eine Berufung
als Architekt an die hannoversche Hofkammer schei-
terte 1803 ebenfalls wegen der französischen Besetzung
des Kurfürstentums. Herzog Carl Wilhelm Ferdinand
Peter Joseph Krahe, Portrait von Georg F. A. Schöner, 1825