Der nordöstliche Abschnitt des Wallrings wirkt auf den
ersten Blick weniger spektakulär als der vorherige mit
dem Inselwall oder der folgende mit dem Museums-,
dem Theater- und dem Löwenwall. Zwischen Krahes
Toranlagen am Wendentor (D1), die den nördlichen
Zugang zur Altstadt bildet, und am Fallersleber Tor
(D11), von dem die Ausfallstraße nach Nordosten ab-
geht, verläuft die Straße in zwei geraden Abschnitten mit
einem Knick am höchsten Punkt des Geländes. Wo der
Wallring die Ausfallstraßen kreuzt, plante Krahe Platz-
anlagen ein, die bis heute erkennbar sind. Lange Zeit
säumten Gartengrundstücke die Straße, die allenfalls
mit kleinen Pavillons bebaut waren. Ein öffentlicher Zu-
gang zur Oker war nicht vorgesehen, bis heute gibt es
keine Stichstraßen in Richtung Altstadt. Ebenso fehlen
in diesem Abschnitt öffentliche Grünanlagen.
Nach und nach entstand eine Bebauung mit Villen, un-
ter denen ein Bau Krahes (D3) und einer Ottmers (D4)
die frühesten darstellen. Erst mit dem Bau der Oker-
brücke (D6), die die nördliche Stadterweiterung des
19. Jahrhunderts mit der neu errichteten Technischen
Hochschule (D5) an die Altstadt anbindet, wurde der
recht abgeschiedene Charakter dieses Wallringabschnitts
verändert – durch die Sperrung der Brücke für den
Durchgangsverkehr vor einigen Jahren ist jedoch wieder
mehr Ruhe eingekehrt.