Die Innenstadt Braunschweigs wird von dem Wallring
umschlossen. Seine Anlage ist zwei bemerkenswerten
Persönlichkeiten zu verdanken: Herzog Carl Wilhelm
Ferdinand, weit vorausschauender und tatkräftiger Sou-
verän, sowie Peter Joseph Krahe, Leiter der herzoglichen
Bauverwaltung, genialer Architekt und Stadtplaner.
Der grüne Ring entsteht durch Überformung der ba-
rocken Befestigung. Nun öffnet sich die Stadt zur freien
Landschaft – ein gewaltiger Umbruch im Stadtbild und
im Lebensgefühl. Die besondere Gestalt- und Erlebnis-
qualität des Wallrings erwächst aus dem Kontrast streng
linear angelegter Promenaden und Plätze zu naturnah
gestalteten Landschaftsparks entlang des Mäanders der
Okerumflut.
Für die Stadt ergeben sich Freiräume und Entwicklungs-
chancen. Der Wallring wird beliebter Wohnstandort
und bietet attraktives Gelände für zahlreiche öffentliche
Bauten, Denkmale und Denkmalplätze. Später führen
bauliche Verdichtungen und Kriegszerstörungen, aber
auch Wiederaufbaumaßnahmen, zu Verlusten und zum
Teil tiefen Eingriffen in den Bestand.
Der Wallring ist mit der Okerumflut, seinen Parks, Plät-
zen und Toranlagen sowie etlichen seiner Bauten wegen
ihrer besonderen geschichtlichen, baukünstlerischen
und städtebaulichen Bedeutung Kulturdenkmal. Die
Akzeptanz des Denkmalschutzes wächst mit Kenntnis
der besonderen Bedeutung und Qualität der geschützten
Objekte; Wertschätzung wird erzeugt.
Hierzu leistet der Wallring-Wegweiser mit sorgfältiger
Objektauswahl, fundierten Texten und exzellenten Ab-
bildungen einen unschätzbaren Beitrag.
Udo Gebauhr
Stadtdenkmalpfleger
Braunschweig