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Jena seine theologischen Studien ab. Mit seiner
Ehefrau Lucretia Hedwig, geb. Creuztberg,
bezog er zunächst das Pfarrhaus in Wobeck,
bevor er 1705 die Pfarre in Lobmachtersen über-
nahm. Schon 1715 wurde der 36jährige in das
Amt des Superintendenten in Lichtenberg einge-
führt, das er bis zu seinem frühen Tod versah.
L: Freist/Seebaß, Bd 2, S. 2; M. Humburg, Lebens-
bilder aus Salzgitter, 1995, S. 19.
U. Wolff
Adalbert
von Bremen, Erzbischof
* ca 1000 † 16.03.1072 Goslar, Erzbischof von
Hamburg-Bremen.
Der aus der thüringischen Grafenfamilie von
Goseck stammende A. erhielt seine Ausbildung
an der Domschule in Halberstadt. Dort blieb er
zunächst als Domherr. 1032 wählte ihn das Hal-
berstädter Stiftskolleg zum Dompropst. König
Heinrich III. erhob ihn 1043 zum Erzbischof
von Hamburg-Bremen. 1046 begleitete A. den
König auf dessen ersten Italienzug. Er erlebte,
wie Heinrich die Streitigkeiten um die päpst-
liche Tiara, auf die in den Wirren römischer
Machtkämpfe drei Päpste Anspruch erhoben,
auf den Synoden von Sutri und Rom durch
Absetzung aller Drei und die Ernennung des
Bamberger Bischofs zum Papst
Clemens II.
beilegte. Diese machtbewusste Lösung und die
anschließende Kaiserkrönung Heinrichs durch
seinen Favoriten auf dem römischen Stuhl lie-
ßen A. die Reichskirchenpolitik auf dem Höhe-
punkt ihrer Wirksamkeit spüren. Die zeitgenös-
sische Chronistik betrachtete ihn als Freund
Heinrichs III., was u.a durch ihre Übereinstim-
mung im Hinblick auf die Notwendigkeiten
einer durchgreifenden Kirchenreform fundiert
gewesen sein mag. Der von Heinrich zwei Jahre
später erhobene Papst Leo IX. ernannte A. im
Jahre 1052 zum päpstlichen Legaten und stat-
tete ihn überdies mit weitreichenden Kompe-
tenzen im Hinblick auf die Kirchenorganisation
Nordeuropas aus. Sein Ehrgeiz, mit der Einrich-
tung eines nordeuropäischen Patriarchats die
Gründung neuer Erzbistümer in Skandinavien
abzuwenden, überschritt jedoch die Grenzen zu
den Machtinteressen des Reformpapsttums und
ließ A. schließlich mit diesem Plan scheitern.
Die Einrichtung der beiden Bistümer Ratzeburg
und Mecklenburg zählen zu A.s norddeut-
schen Aktivitäten. Seine Missionierungspoli-
tik reichte bis nach Grönland und Island.
Nach dem „Königsraub von Kaiserswerth“
1162 konnte A. als Erzieher, Beschützer und
Vormund des noch unmündigen
Heinrich IV.
maßgeblichen Einfluss auf den Fortgang der
Regierungsgeschäfte im Reich ausüben. Zwi-
schen 1063 und 1065 wurden in Goslar mehrere
Urkunden ausgestellt, in denen Heinrich IV.
Schenkungen oder Übereignungen vornahm,
mit denen der König ausdrücklich dem Rat A.s
folgte. Am 16. Oktober 1065 beschenkte Hein-
rich IV. in einer ebenfalls in Goslar ausgestell-
ten Urkunde den Erzbischof und dessen Kirche.
Einer Opposition, die sich zusammenfand um
den übermächtigen Prälaten auszuschalten,
gelang es 1066, den König zur Entfernung des
A.s vom Hofe zu bewegen. Nach dem Einfall der
Billunger in das erzbischöfliche Territorium
konnte A. sein Leben nur mit einer überstürz-
ten Flucht auf seinen Hof nach Lochtum bei
Goslar retten. Drei Jahre später rief ihn Hein-
rich IV. an den Hof zurück und bis zu seinem
Tode 1072 weilte A. vorzugsweise in Goslar.
Seine ursprüngliche Machtposition erreichte er
nicht wieder. Adam I. von Bremen zeichnete ein
recht differenziertes Bild vom Wesen A.s: Sein
lebhafter Geist, unangemessener Ehrgeiz,
zuweilen auftretender Jähzorn und eine betont
intellektuell angelegte Art der Kommunikation
ließen ihn manchem Zeitgenossen als arrogant
erscheinen. Andererseits fanden A.s Uneigen-
nützigkeit, die tadellosen Sitten und seine maß-
volle Art im Lebensstil allgemeinen Respekt.
L: ADB 1, S. 56ff; NDB 1, S. 42f; LMA 1, Sp. 97f; DBE 1,
S. 25; UB der Stadt Goslar, Erster Teil (922- 1250),
1893, Nr. 70, 86f., 89f., 90, 93, 97ff., 116, 118; A. Hauck,
Kirchengesch. Deutschlands, III. Teil, 1896, S. 649ff.;
Biogr.- Bibliogr. Kirchenlex., Bd 1, 1990, Sp. 24.
C. Wötzel
Adalbert II.,
Graf von Everstein
† 1162.
Die Grafen von Everstein waren vielleicht vom
Hzg von Sachsen, dem späteren Kaiser
Lothar
von Süpplingenburg, aus dem Vogtland an die
Weser geholt worden; hier erscheinen sie im
Umfeld der Erzbischöfe von Mainz und der Gra-
fen von Northeim, später
Heinrichs des Löwen.
Möglicherweise war Hzg Lothar bereits um
1100 mit einem Eversteiner Graf namens Adal-
bert, beide Gegner Kaiser
Heinrichs IV., in
Lippoldsberg zusammengetroffen. A. II., Sohn