kamen Schüler sogar aus Magdeburg, Brsg, Hal-
berstadt und Hildesheim.
L: DBA; W. Knoch, Gesch. des Schulwesens, besonders
der lateinischen Stadtschule zu Helmstedt, 2. Abtei-
lung, 1861, S. 38-41; Ahrens, S. 10.
G. Babnik
Albrecht I.
(der Lange, der Große), Herzog zu
Braunschweig und Lüneburg
* 1236 † 15.08.1279, beigesetzt Brsg (St. Blasii).
A., zweiter Sohn Hzg
→
Ottos des Kindes zu
Brsg und Mathildes von Brandenburg, heiratete
in erster Ehe am 13. Juli 1254 Elisabeth von
Brabant-Thüringen (†1261), nach Verlobung
1262 in zweiter Ehe in London 1266 Alesine
(Adelheid) von Montferrat; sie hatten sechs
Söhne (
→
Heinrich,
→
Albrecht,
→
Wilhelm, Otto,
Konrad, Luder) und eine Tochter (Mechthild). A.
übernahm 1252 das Hzgtm Brsg, seit 1262 war
sein Bruder Johann Mitregent, 1267/69 teilten
sie sich in die Fürstentümer Brsg, das A. erhielt,
und Lüneburg. Beteiligt an vielen Kriegen,
gewann A. in der Asseburger Fehde (1255-1258)
Wolfenbüttel und die Asseburg, nahm den Erz-
bischof von Mainz gefangen und ließ Graf
→
Kon-
rad von Everstein hinrichten, wurde im Thürin-
gischen Erbfolgekrieg (1263/64) gefangen
genommen, zahlte Lösegeld (8000 Mark Silber)
und verlor die Herrschaftsrechte im Werratal.
1261/1262 war er Statthalter in Jütland, 1262
und später Lübecks Schutzherr und 1264/65
auf „Preußenfahrt“. 1278 griff er in die Nachfol-
gekämpfe im Erzstift Magdeburg ein, 1279
kämpfte er mit dem Bischof von Hildesheim,
seinem Bruder, vergebens um fünf Salzgau-Dör-
fer. 1260 einigte er sich mit dem Erzbischof von
Köln und dem Abt von Corvey auf die Weser-
grenze und machte Erwerbungen im Weser-
raum (1257 Gieselwerder, 1260/77 Hameln,
1265 Höxter; 1270-1272 Herrschaftsrechte der
Grafen von Dassel im Solling). 1256 erwirkte er
die Herauslösung der Stadt Brsg aus den Diöze-
sen Hildesheim und Halberstadt. Durch Privile-
gien für Städte, Handelsabkommen und Zoll-
befreiungen förderte er die Wirtschaft. Als letz-
tem seines Hauses lag ihm an der Wiedergewin-
nung des sächsischen Herzogsamtes, war er
Königswähler und hatte Verbindungen nach
England; von letzteren profitierten Lübeck,
Hamburg und Bremen. 1277 wurden ihm und
dem Hzg von Sachsen Reichsaufgaben in Nord-
deutschland übertragen. A.s zeitgenössischer
Beiname geht auf seine Körpergröße zurück.
L: ADB 1, S. 257-261; NDB 1, S. 164; A. Bähr, Albrecht
I., Hzg zu Brsg und Lbg (1252-1279), in: BsJb. 1914, S.
1-62; LMA 1, Sp. 318f.; S. Zillmann, Die welfische Ter-
ritorialpolitik im 13. Jh. (1218-1267), 1975, S. 46-50,
224-227, 237f., 268f., 277ff.; G. Pischke, Die Landes-
teilungen der Welfen im Mittelalter, 1987, S. 35-44; E.
Schubert, Gesch. Nds. 2,1, 1997, S. 706-714; G.
Pischke, Brunonen und Welfen als Königskandidaten
und Königswähler vom 11. bis zum 14. Jh., in: König-
liche Tochterstämme, Königswähler und Kurfürsten,
hrsg. v. A. Wolf, 2002, S. 107-161, hier S. 146-153.
G. Pischke
Albrecht II.
(der Feiste), Herzog zu Braun-
schweig und Lüneburg
* (1268) † 22.09.1318, beigesetzt Brsg
(St. Blasii).
A. II., zweiter Sohn
→
Albrechts I., Hzg. zu
Brsg und Adelheids von Montferrat, heiratete
1284 Rixa von Werle; sie hatten neun Söhne
(Bruno, Johann starben früh, Wilhelm, Luder,
Albrecht,
→
Heinrich wurden Geistliche,
→
Otto,
→
Magnus, Ernst waren Nachfolger) und vier
Töchter (Adelheid, Richenza, Mechthild, Jutta).
Nach dem Tod des Vaters stand A. zuerst unter
der Vormundschaft von Mutter und von
→
Kon-
rad, Bischof von Verden, einem Bruder des
Vaters, dann unter der seines ältesten Bruders
Heinrich, mit diesem war er seit 1286/87 Vor-
mund der jüngeren Brüder. Von Mai 1288 bis
ins Jahr 1291 übten A. und Wilhelm im göttin-
gisch-brsg. Bereich die Herrschaft gemeinsam
aus, bevor A. 1291 das Fürstentum Göttingen
erhielt und an den Rechten in der Stadt Brsg
beteiligt blieb. Nach anfänglich gemeinsamem
Vorgehen gegen den Bischof von Hildesheim
stellte sich A. in Auseinandersetzungen zwi-
schen Heinrich und dem Hildesheimer auf die
Seite des Bischofs; sie belagerten 1288 Heinrich
in Helmstedt. 1291 war A. an der vom Reich
beauftragten Fürsten- und Städtekoalition
gegen Heinrichs Burg Harlyberg beteiligt. Nach
Wilhelms Tod (1292) stritten A. und Heinrich
um das Fürstentum Brsg, das A., unterstützt
vom Rat der Stadt Brsg, nach einigen Gebiets-
abtretungen behaupten konnte. 1294 besaß er
die Vogtei über Gandersheim, 1296 überließ er
der Stadt Brsg die Einnahmen aus Vogtei und
Zöllen sowie Mühlen in Sack und Altenwiek,
1300 gab er der Stadt Helmstedt einen Schutz-