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als Zeuge bei einem Vergleich zwischen dem
Rat der Stadt Erfurt und dem Dekan von St.
Marien, Johannes Rudolphi, auf. In seinem im
Juli 1551 aufgesetztem Testament verfügte er,
„in unser frauwe stifftkirchen nach christ-
lichem gebrauch zu begraben werden, und
ubers grab einen Leichstein zulegen, [...] und
[...] soll mein angeborn wappen oder schilt
gehauen sein, ein schar oder pflugeisen unten,
und oben eine roße im blauen felde [...]“.
L: E. Kleineidam, Universitas studii Erffordensis.
Überblick über die Geschichte der Universität Erfurt,
Teil 3: Die Zeit der Reformation und Gegenreformation
1521–1632, 1980, S. 192, 213, 290; F. Bornschein,
Grabplatten für die Geistlichkeit des Marienstiftes im
Dom zu Erfurt aus der Zeit von 1470 bis 1550, 1997, S.
22, 36, 85; F.-J. Stewing: Scheinejagd um 1500. Zu
cedulae actuum pro gradu baccalaureatus von Erfur-
ter Studenten, in: Mitt. d. Vereins f. die Gesch. u.
Altertumskunde von Erfurt 67 (2006) (im Druck).
W. Blaha
Almannus
(auch Almante, Almantis)
nachweisbar um 1218 † um 1235 (Walkenried),
Konverse im Kloster Walkenried, Hüttenmeister
und Metallgießer.
In einem ausführlichen Bericht von 1230/31
schildert ein unbekannter Schreiber umfang-
reiche Grundbesitzübertragungen, die in den
Jahren 1224/25 unter Zustimmung des Pfalz-
grafen
Heinrich und später
Ottos des Kindes
an das Zisterzienserkloster Walkenried statt-
fanden. Diese Maßnahmen stehen in Zusam-
menhang mit dem planvollen Ausbau der bedeu-
tenden Montantätigkeit des Klosters, die viel-
leicht schon die Ortswahl am südlichen Harz-
rand bestimmt hatte. Die Schilderung von
1230/31 nennt neben dem Bevollmächtigten
Basilius von Windhausen ausdrücklich auch
den Konversen und Hüttenmeister A. (fratre
Almanno tunc magistro casarum ita est) als
Handelnden. In ihm ist dabei der Walkenrieder
Montanbeauftragte und technische Fachmann
zu sehen, der die zahlreichen, weit im Harz-
raum verbreiteten klostereigenen Hüttenbe-
triebe leitete und damit für die wirtschaftliche
Basis des wichtigsten norddeutschen Zister-
zienserklosters mit verantwortlich war. A.
erscheint in drei weiteren Urkunden im Zeit-
raum von 1217/18-1221 bis vor 1233. Mehrere
antiquarische Notizen des 16.-18. Jh. erwähnen
ein 1218 von A. gegossenes großes metallenes
Becken im Nordflügel des Kreuzgangs, einge-
bunden in ein hochentwickeltes Wasserversor-
gungssystem. Nach einigen Quellen soll es 1525
bei Bauernunruhen zerstört, nach anderen in
das Schloss Salzdahlum transferiert und dort
1813 zum Einschmelzen versteigert worden
sein. Diese Nachrichten deuten auf die für Zis-
terzienserklöster charakteristischen, wasser-
technisch innovativen Brunnenstuben in den
Kreuzgängen. A. wäre mit einem monumen-
talen Brunnenbecken und einer differenzierten
Springbrunnenanlage auch als Metallgießer
von hohem Rang anzusprechen. 1235 treten in
den Urkunden die Konversen Dietrich und
Heinrich als Nachfolger auf. Der seltene Name
A. mag auf eine Abstammung aus dem süd-
westdeutschen Bereich hinweisen.
L: J. C. Stübner, Denkwürdigkeiten des Fürstenthums
Blankenburg und des demselben inkorporierten Stift-
amts Walkenried I, 1788, S. 530; Karl Steinacker
(Bearb.), Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises
Blankenburg, Wolfenbüttel 1922; H. Uhde, Die Guts-
wirtschaft Immedeshausen (1225-1445), masch.
Manuskript, 1966, S. 118, S. 180; W. Schich, Die Wirt-
schaftstätigkeit der Zisterzienser im Mittelalter: Han-
del und Gewerbe, in: Die Zisterzienser. Ordensleben
zwischen Ideal und Wirklichkeit, Ausstellung
Aachen, 1980, S. 216-236, hier S. 231; T. Beddies,
Becken und Geschütze. Der Harz und sein nördliches
Vorland als Metallgewerbelandschaft in Mittelalter
und früher Neuzeit, 1996, S. 30, S. 34, S. 47f., S. 58; A.
Bingener, Mittelalterlicher Metallhandel im Harz.
Märkte und Transportwege, in: Scripta Mercaturae
32, 2, 1998, S. 20-43; Urkundenbuch des Klosters
Walkenried, bearb. von J. Dolle, Bd I, 2002, Nr. 99, Nr.
114, Nr. 173, Nr. 196.
B. Klössel-Luckhardt
Altfrid,
Bischof
* um 800 † 15.08.874, Bischof von Hildesheim.
A. stammte aus sächsischer, wahrscheinlich
mit den Liudolfingern nahe verwandter Fami-
lie. Er war Sohn Ovos und Richeits und vermut-
lich Bruder von Gerswind, der ersten Äbtissin
in Essen. Eine Ausbildung im westfränkischen
Bereich bleibt ungesichert.
A.s bedeutende Tätigkeit als Klostergründer
begann schon vor seiner Amtszeit als Bischof.
So war er an der Stiftung des Grafen Ricdag
und dessen Gemahlin Emhild in Lamspringe
(bestätigt 873) wohl bereits in der 40er Jahren
maßgeblich beteiligt. In diese Jahre fallen ver-
mutlich auch seine Gründungen auf Eigengut
in Seligenstadt-Osterwieck und in Essen.