Christo führen können“. A. schrieb auf Deutsch
und auf Lateinisch, seine „Freye Übersetzung“
rabbinischer Oden (Brsg 1753) zeigt allerdings,
dass er nur mangelhafte Kenntnisse des Hebrä-
ischen besaß. A. verließ Helmstedt 1756 wegen
hoher Verschuldung. Spätere Schriften von ihm
sind nicht bekannt.
W: Commentatio historica de Judaeo immortali, in
qua haec fabula examinatur et confutatur, Helmstedt
1756; Einleitung in die jüdischen und rabbinischen
Rechte, dabei Insbesonderheit von einem Judeneide,
1756.- L: Enzyclopaedia Judaica. Bd 2, 1928, S. 1108-
1109; S. Wininger, Große jüdische National-Bibliogr.,
Bd 3, 1928 (Neudruck 1979) S. 484; Ahrens, S. 11.
F. Niewöhner
Apin
(auch Apinius), Siegmund (auch Sigismund)
Jakob, Prof.
* 07.06.1693 Hersbruck † 24.03.1732 Brsg,
Philologe, Pädagoge.
A. wurde als eines von vier Kindern des
Medizinprofessors sowie Leibarztes des Hzgs
von Pfalz-Sulzbach, Johann Ludwig A., und sei-
ner Frau Susanna Maria geboren. In Hersbruck
vermittelte man ihm die ersten Grundlagen der
griechischen und lateinischen Sprache, in
Oehringen verbrachte er zwei weitere Schul-
jahre, u.a. unterrichtete ihn Ant. Sam. Ludovici.
Das Studium an der Universität Altdorf been-
dete er 1713 als Magister der Philosophie und
Kandidat der Theologie. Nach Ausbildungsstati-
onen in Jena, Leipzig, Halle und Wittenberg
kam A. wieder in Altdorf an, dort bewies er
1715 seine Lehrbefähigung mit einer Disputa-
tion.
1720 erfolgte die Ernennung zum Inspektor
der Nürnberger Alumnen in Altdorf, 1722 die
zum Professor der Logik und Metaphysik am
Nürnberger Egidien-Gymnasium. Im gleichen
Jahr heiratete A. Susanna Maria, Tochter des
Medizinprofessors Johann Jakob Baier; von fünf
Kindern erreichte nur ein Sohn das Erwachse-
nenalter. 1726 nahm die Deutsche Akademie
der Naturforscher Leopoldina A. unter dem
Namen Solinus II. als Mitglied auf.
Letzte Karrierestation A.s sollte nach länge-
ren Verhandlungen und deutlichen Angebots-
verbesserungen die Stelle des Rektors an der
Ägidienschule in Brsg sein. Am 18. Januar 1729
wurde A. als Rektor präsentiert und Mitte des
Jahres ins Amt eingeführt. Zu seinen Verdiens-
ten zählt die Wiedereinsetzung eines Schüler-
chores, der zuvor bis Anfang des 18. Jh. bestan-
den hatte und an dessen Stelle dann die Sänger
der Martinsschule gerückt waren.
A. verfasste eine Reihe von philosophischen,
pädagogischen, biblisch-archäologischen, na-
tur- und literaturgeschichtlichen, ferner gelehr-
tenkundlichen Schriften. Ein besonderer
Schwerpunkt lag dabei auf der Geschichte der
Universität Altdorf. Dass A. Briefe des humanis-
tischen Pädagogen Joachim Camerarius (†1574)
und von Johann Jacob Grynäus, einem 1617 ver-
storbenen reformierten Theologen, edieren
konnte, ist auf die umfängliche Sammlertätig-
keit seines Schwiegervaters, eines Apothekers,
zurückzuführen, der diese Stücke erworben
hatte.
W: Jo. Jac. Grynaei epistolae cet. cum vita Grynaei et
scholiis (1718); Unvorgreifliche Gedanken wie man
Dissertationes Academicas sammeln soll, 1719 (B);
Grammatical. Lex., 1727; Vitae Professorum Philoso-
phiae Altorfinorum (1728). – L: ADB 1, S. 506f.; NDB
1, S. 327; DBE 1, S. 157; DBA; J. S. Romstöck, Astro-
nom. Mathematik usw. der Diözese Eichstätt I, 1884
(W, L); E. v. Steinmeyer, Matrikel der Univ. Altdorf II,
1912; Reusch, Commentatio de vita et obitu S. J. Apini,
Helmstedt 1732; P. Michelsen, Zur Frage der Verfas-
serschaft des Peter Squentz, in: Euphorion, Nr. 63,
1969, S. 54-65; StA Wf, 11 Alt, Aegid. Fb. 1 Nr. 49; StA
Wf, 27 Slg Nr. 36. – B: Kupfer v. W. P. Kilian, M. Rösler,
G. Lichtensteger (u. a. Nürnberg, Stadtbibl. Porträt A
213: 21 Stiche); Nürnberg, Germanisches Nationalmu-
seum Kupferkabinett; Veste Koburg; Brsg, Städtisches
Museum; Ölgemälde (Museum Kaufbeuren); Eßlin-
gen/Neckar (Frau E. Roser); Kupfer u. biographische
Unterlagen: R. Apin in Memmingen.
C. Bei der Wieden
Arnd von Arnheym
um 1360, Bergmeister, Bergtechniker.
Im 12. und 13. Jh. erlebte der Bergbau am
Rammelsberg in Goslar auf der Basis der Gewin-
nung von Kupfererzen und deren Verhüttung
einen beachtlichen Aufschwung. In der zweiten
Hälfte des 12. Jh. wurde der Rathstiefste Stollen
zur Entwässerung der Gruben angelegt, der das
Alte Lager von 90 bis 110 m unter der Gelände-
oberfläche erschloss. In der ersten Hälfte des
14. Jh. kam es zu einer Krise, die auch die Gos-
larer Bergstatuten erkennen lassen. Die Reser-
ven reicher Kupfererze erschöpften sich, und
die tiefsten Gruben liefen voll Wasser. Die
Abbaumaßnahmen der Vergangenheit und die
Vernachlässigung
baulicher
Maßnahmen,
begünstigt durch die Zersplitterung der Besitz-