32
Die Abbildung 20 (um 1870) zeigt den Burgmühlengraben vor der Verdolung auf dem Friedrich-Wilhelm-Platz. Die Strecke vom
westlichen Umflutgraben unter dem Bruchtorwall hindurch ist bereits überdeckt. Die stadtseitige Öffnung der Unterführung ist
auf dem Bild zu erkennen. Links neben dem Mundloch zweigt der Bruchgraben ab. Der Auszug aus dem Stadtplan von 1865 – mit
eingezeichneter Blickrichtung des Fotografen – zeigt die Situation zu diesem Zeitpunkt. Das Direktionsgebäude der Staatseisen-
bahn (oben links) wurde 1852 von dem Eisenbahn-Baumeister Carl Ebeling erbaut. Oben rechts, befindet sich der ehemalige
Kopfbahnhof, von dem Hofbaurat Karl Theodor Ottmer 1845 errichtet. Vorn rechts kann man noch die 1827 von Peter Josef
Krahe erbaute Villa von Amsberg erkennen. Die linke Seite des Burgmühlengrabens ist noch nicht bebaut.
Auf dem Friedrich-Wilhelm-Platz sind 1876 die Baumaßnahmen für die Kanalisierung (unter der Erdoberfläche) begonnen worden.
Der Plan von 1905 zeigt die Lage des Burgmühlen- und Bruchgrabens. Das Foto dokumentiert die Situation des Platzes um 1940.
Es zeigt unten links ein Detail, das sicher nicht in der Absicht des Fotografen lag: Das Mundloch des Burgmühlengrabens. Heute
ist der Einlauf bei normalen Wasserstand nicht mehr sichtbar, da er sich unter der Wasseroberfläche befindet.
Nach Abschluss der Bauarbeiten hat der Stadtmagistrat die durch die Abdeckung der Gräben gewonnenen Grundstücke verkauft.
Mit dem Erlös sind die entstandenen Baukosten finanziert worden. Den neuen Eigentümern wurde zur Auflage gemacht, die
unterirdischen Kanäle bei einer Überbauung besonders zu schützen. In diesen Bereichen wurden die Kanäle durch Gewölbeüber-
bauung vor entstehenden Baulasten geschützt.
Abb. 19 (oben):
Ausschnitt, Plan Braunschweig 1865.
Abb. 20 (rechts):
Friedrich-Wilhelm-Platz um 1870.
Abb. 21 (oben):
Lageplan der unterirdischen Kanäle 1905.
Abb. 22 (rechts):
Friedrich-Wilhelm-Platz um 1940.