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Das luftgesteuerte Heberwehr besteht aus einzelnen Heberkammern. Am oberen Heberscheitel ist das wesentliche Konstruktions-
merkmal dieses Wehrtyps angebracht: Die schwimmergesteuerte Luftregelungseinrichtung (Abb. 166).
Die Funktion des Heberwehres zeigt die Schnittzeichnung (Abb. 165). In der Mitte der Zeichnung ist die Trennwand (Überlauf-
schwelle) zwischen Mischwasserkanal und Vorfluter dargestellt. Bedingt durch die größere Leistungsfähigkeit des Heberwehres
gegenüber einer Überlaufschwelle kann die Trennwand erhöht und damit das Rückstauvolumen im Mischwasserkanal vergrößert
werden.
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Steigt das Mischwasser auf Grund eines Niederschlagsereignisses an, so kann es zunächst nach Erreichen der Überlaufschwelle in
den Vorfluter abfließen. Bei einem weiteren Wasseranstieg wird der Schwimmer angehoben und schließt die Lufteintrittsöffnung
(Abb. 165) des Wehres. Der Wasserdurchfluss vom Mischwasserkanal zum Vorfluter wird durch die Sogwirkung größer (Prinzip
der ausgleichenden Gefäße). Da die Ansaugöffnung des Wehres in dieser Situation unter der Wasseroberfläche liegt, können die
im Mischwasser oben schwimmenden Feststoffanteile nicht in den Vorfluter gelangen. Es wird daher nur stark verdünntes Misch-
wasser in den Vorfluter und damit in die Oker abgeschlagen. Für die Einleitung von Mischwasserabschlägen in die Oker liegt eine
Genehmigung der Stadtverwaltung vor.
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Mit dem Heberwehr sind auch Messeinrichtungen installiert worden. Sie ermöglichen eine exakte Auswertung aller Abfluss-
Situationen.
Abb. 165: Schnitt durch ein luftgesteuertes
Heberwehr.
Abb. 166: Luftsteuerung eines Heberwehres, 2010.
Abb. 167: Die Messstation der Hauptent-
lastungsstelle Wendenstraße, 2009.