Seite 24 - Heilig

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zusammengefasst und stehen unter der Bewachung von Juden und
Schwarzen. Unsere Frauen wurden in Negerbordelle verschleppt.
Der Hunger grassiert.“
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Auf einer weiteren Seite dieser Zeitung fanden sich Schaubilder und
Anleitungen für die Handhabung einer „Panzerfaust“, die „auch von
Frauen leicht zu bedienen ist“. Am gleichen Tag wurde – neben
zahlreichen anderen Traueranzeigen – der Fliegertod des 22-jähri-
gen Braunschweiger Jagdfliegers und Ritterkreuzträgers Hans
Waldmann gemeldet. Der Reichsführer SS, so stand in einer weite-
ren Notiz aus Berlin, hat verlangt, dass feindliche Flugblätter sofort
der nächsten Polizeidienststelle abzuliefern sind. Bei Zuwiderhand-
lungen drohten Gefängnis, Zuchthaus oder sogar die Todesstrafe.
Von Westen her war am 9. und am 10. April schon das dumpfe
Grummeln der Front zu hören: Artilleriefeuer – fremde Geräusche
für die Menschen, die nur Explosionen von Fliegerbomben kann-
ten. Amerikanische Panzer rollten dann am 10. April in Salzgitter
ein, wo sich die kriegswichtigen „Hermann-Göring-Werke“ befan-
den. Die 30. US-Infanteriedivision hatte den Auftrag, Braunschweig
zu erobern. Die „Braunschweiger Tageszeitung“ war an diesem Tag
letztmalig erschienen. Die Schlagzeile lautete: „Braunschweig ist
bereit“. In Wirklichkeit herrschten Angst und Lethargie in der
Stadt.
In Völkenrode auf dem zwischen Bäumen und Büschen perfekt
getarnten Gelände der Deutschen Forschungsanstalt ließ der Insti-
tutsdirektor Professor Hermann Blenk einen Teil der geheimen
Unterlagen vernichten, einen anderen Teil vergraben. Hier fielen
übrigens wenige Tage später den Amerikanern die Pläne für den
berühmten Pfeilflügel-Düsenjäger in die Hände, den der Braun-
schweiger Flugzeugkonstrukteur Dr. Adolf Busemann entwickelt
hatte. Busemann wurde nach Amerika gebracht, arbeitete später bei
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III. Kapitel