Seite 15 - Kaiserdom

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Braunschweiger Dom und „seiner“ Burg Dankwarderode
den neuen, in die Zukunft weisenden welfischen Zentral-
und Memorialort begründete, aufgrund dessen Königs­
lutter allmählich seine Bedeutung verlieren sollte. Als
kaiserliche Gründung und Grablege jedoch bewahrte Kö-
nigslutter in der Folgezeit weiterhin hohes Ansehen. Im
Jahr 1428 verweist Papst Martin V. (1368 – 1431) in
einer Urkunde auf Königslutter als ein berühmtes Kloster,
das von römischen Kaisern gegründet und reich ausge-
stattet worden sei.
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Nicht in der Welfengrablege in Weingarten, sondern an
der Seite des Schwiegervaters in Sachsen wurde Heinrich
der Stolze 1139 beigesetzt, eine Entscheidung von hoher
symbolischer Bedeutung. Damit verlagerte sich die wel-
fische Memoria von Bayern nach Sachsen, gleichsam in die
Tradition eines sächsischen Adelsgeschlechtes, während
in Bayern die welfische Memoria allmählich verblasste.
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Auch der Sohn Heinrich der Löwe förderte das Kloster
und die Grablege seiner Vorfahren in Königslutter wäh-
rend der Anfangsjahre durch Privilegien, ehe er mit dem
Grabkrone der Richenza