369
IHK, Anm.
353
, Seite
20/21
.
370
Merkantilismus: Epoche der Wirtschaftsgeschichte zur Zeit des Absolutismus vom
16
. bis ins
18
. Jahrhundert, die
vom System einer staatlich gelenkten, und beherrschten Wirtschaft ausging, um die Mittel zu einem stehenden
Heer, zum Ausbau der Verwaltung, zur Vergrößerung des Landes und zur würdigen Repräsentation der Herrscher
zu beschaffen. Zu diesen Mitteln der Wirtschaftspolitik, zählten auch Förderung des Exports, Subventionierung
des Bergbaus und Überführung in die Hand des Staates, Beseitigung regionaler Zollschranken und der
Zunftordnungen. Zur Wirtschaftsgeschichte im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel im
18
. Jahrhundert hat
sich besonders und sehr qualifiziert Peter Albrecht geäußert. (Brg. Wst., Band
58
,
1980
). Veröffentlichungen über
Europäische Montanregion Harz durch Deutsches Bergbau-Museum Bochum; vgl. auch: Brg. Jb.,
2002
, Band
83
,
Seite
259/60
, Rezension Andreas Bingener.
371
Strousberg (
1823-1884
), Bethel Henry (eigentlich: Baruch Hirsch Straußberg), Journalist und Versicherungsagent
von
1839-1855
in London, anschließend kurze Zeit in gleicher Funktion in Berlin, dann Vertrauter eines englischen
Konsortiums beim Bau der Eisenbahnlinie Tilsit-Insterburg. Begann dann mit dem Bau von Eisenbahnen in
Preußen, Russland, Ungarn und Rumänien, obgleich er weder über Kapital noch über Kredit verfügte. Er stützte
sich dabei auf ein gewagtes Finanzierungskonzept, das System Strousberg, nämlich Aktien nicht mit Geld, sondern
durch Sachleistungen zu bezahlen. Als letzte preußische Nebenbahn übernahm er in den Jahren
1869-1872
den
Ausbau der Strecke Hannover-Altenbeken. Er hatte die Dortmunder Hütte für
700.000
Taler und die Egestorfer
Maschinenfabrik in Hannover-Linden, später Hanomag, aufgekauft, deren Kapazität im Lokomotivbau er
innerhalb von zwei Jahren von
40
auf
200
Lokomotiven hochfuhr. Strousberg galt schon Mitte der
1860
er Jahre als
Eisenbahnkönig. Als die Geschäfte in Rumänien schlecht liefen, ergaben sich dort große Verluste. Im Jahre
1875
war er gezwungen, Konkurs anzumelden. ( Joachim Borchart, Der europäische Eisenbahnkönig Bethel Henry
Strousberg, München
1991
, Seite
87
und Hannoversches Biogr. Lex., Hannover
2002
, Seite
353
).
372
Kanzow, wie Anm.
221
, Seiten
22/23
.
373
„Chronik des
20
. Jahrhunderts”, Braunschweig
1982
, Seite
323
.
374
„Die betriebsgeschichtliche Entwicklung des VEB Harzer Werke in Blankenburg (Harz), Teil I
1870-1961
”,
Blankenburg
1980
, Redaktion Karl-Heinz Sommerwerk und Hermann Sonnenberg, Seite
11
.
375
Chronik VEB Harzer Werke, ebenda, Seite
20
.
376
Chronik, ebenda, Seiten
48/49
.
377
Erinnert sei in diesem Zusammenhang an Brechts Ballade von der Unzulänglichkeit menschlichen Strebens aus
der Dreigroschenoper: Ja mach’ nur einen Plan – Sei nur ein großes Licht! Und mach’ dann noch ‘nen zweiten Plan
– gehen tun sie beide nicht. Denn für dieses Leben – ist der Mensch nicht schlau (schlecht) genug!
378
In einem Kabarettprogramm im Jahre
1990
wurde das so formuliert: Die Einen – die Werktätigen – taten so, als
wenn sie etwas leisten würden, die Anderen – die Regierung – taten so, als würden sie dafür angemessen bezahlen.
(Mit Geld, das nur beschränkt verwendungsfähig war!). Wie oft in der Satire und im Kabarett: Übertrieben, aber
der Kern besteht aus bitterer Wahrheit!
379
„Topographie des Herzogtums Braunschweig”, von Stadtgeometer Fr. Knoll, Braunschweig
1897
, Seite
189
.
380
Georg Kanzow, wie Anm.
221
, Seite
31
.
381
Friedrich Knoll, ebenda, Seite
220
. Schorborn liegt an der nördlichen Spitze des Sollings; zu dem Ort gehört der
Weiler Schießhaus mit einer sehr bekannten Försterei.
382
Weitere Asphaltfabriken gab es in Holzen am Hils, in Eschershausen und in Lenne, wo auch Quarzitsand für die
Glasfabriken und das Fürstenberger Porzellanwerk abgebaut wurde. In Coppengrave stellte man das sogenannte
Duinger Steingut her. Gips wurde gewonnen bei Stadtoldendorf und in Hohe bei Ottenstein. Ziegeleien waren in
Hohenbüchen, Boffzen und Harderode. In Hehlen gab es eine Papiermühle und eine Dampflohgerberei. (Alle
Angaben nach Friedrich Knoll).
383
Die dortige
1748
auf Staatskosten angelegte Glashütte ging nach hundert Jahren wegen Holzmangel ein, wurde
später auf Privatrechnung wieder in Gang gesetzt, dann
1874
abermals eingestellt, jedoch
1884
noch einmal eröffnet.
(Friedrich Knoll, Seite
220
).
384
Kalkstein, in seiner speziellen dort vorkommenden Art auch Oolith, Dolomit oder Marmor-Anhydrit genannt.
385
Angaben über die Firmen Haarmann & Reimer und DRAGO & Co aus Brg. Biogr. Lex., Seiten
237
und
205
(Carl-Wilhelm Gerberding), sowie HAZ vom 6. März
2004
: „Weder Führung noch klare Linie zu erkennen.”
386
Broschüre
„200
Jahre Geschichte der Carlshütte Delligsen”,
1735-1935
, bearbeitet von Rudolf Unger aus Delligsen, S.
6
ff.
387
Ebenda, Seite 11. Zu den frühen Ansiedlungen im Bereich des Hils und des Sollings, insbesondere zu den sozialen
Fragen in Delligsen und Grünenplan: Peter Albrecht in : „Die Förderungen des Landesausbaues im Herzogtum
Braunschweig-Wolfenb. im Spiegel der Verwaltungsakten des
18
. Jahrhunderts (
1671-1806
)”.
388
Ebenda, Seite
14
ff.
389
Angaben aus: Zeittafel der Glashütten von Dipl.-Ing. Wolfgang Krippendorff, Verden, der einen größeren
Dokumenten-Bestand der Grünenplaner Familien Koch aus dem
19
. Jahrhundert verwaltet, der später dem
Staatsarchiv in Wolfenbüttel übergeben werden soll. Wolfgang Krippendorf,
1930
geboren, von
1990
bis
2001
ehrenamtlicher Bürgermeister von Verden, war nach Maschinenbaustudium an der Universität in Hannover als
selbständiger Unternehmer in Verden tätig. Diese Ausführungen über Grünenplan hat er kritisch begleitet.
387