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Die eigentliche Industrialisierung
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war im Herzogtum in erster Linie durch die
verbesserte Agrarstruktur infolge der Ablösungsordnung und der Gemeinheits-
teilungsordnung, beide im Jahre
1834
erlassen, durch höhere Ernteerträge infolge des
Einsatzes von Kunstdünger sowie durch den intensiven Anbau von Zuckerrüben
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und
Feingemüse, aber auch durch die damit einhergehende Entwicklung der landwirt-
schaftlichen Produktionsverfahren sowie den frühen Eisenbahnbau und einer
gemäßigten und wirtschaftsfreundlichen Zollpolitik ausgelöst und geprägt worden.
Zucker- und Zichorienfabriken, Konservenfabriken und damit im Zusammenhang ste-
hende Maschinenfabriken entstanden überwiegend in der zweiten Hälfte des
19
. Jahr-
hunderts. In den Eisenbahnwerkstätten, bei der Herstellung von mechanischen
Stellwerken, beim Bau von Lokomotiven
220
in der
1837
gegründeten Maschinenfabrik in
Zorge und von Waggons bei der BMA (Braunschweigische-Maschinen-Bauanstalt)
und bei der Firma Deicke
221
wurden in Stadt und Land zahlreiche neue Arbeitsplätze
geschaffen, was in der Stadt Braunschweig zur Folge hatte, dass die Zahl der Einwohner
von
40.000
im Jahre
1857
auf
128.000
im Jahre
1900
anwuchs.
In Braunschweig begann im Jahre
1855
der Ausbau der Eisenbahnwerkstätten, die mit
208
Arbeitern, davon
172
Gesellen der verschiedensten Fachrichtungen, lange Zeit zu
den größten Arbeitgebern zählte, neben der Eisen- und Stahlhütte der Gebrüder
Röhrig, die
1860
im Wilhelmitorbezirk (hinter dem Bahnhofe
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) einen Hochofen
gebaut hatten und mit Salzgittererzen ein Puddlings- und Walzwerk betrieben, später
auch noch eine Gießerei. Die Firma, an der
1864
auch der Ingenieur Hermann Fehland
beteiligt gewesen ist, beschäftigte
222
durchschnittlich
350
Arbeiter, im Jahre
1871
sogar
510
. Die Firma kam alsbald infolge der mageren Erze und der steigenden Bahntarife für
die benötigte Kohle und für die Fertigprodukte in Schwierigkeiten, der Hochofen-
betrieb ist
1875
eingestellt worden, vier Jahre später, im Sommer
1879
, musste der Betrieb
geschlossen werden und die noch vorhandenen
130
Beschäftigten wurden entlassen.
Braunschweig hatte nach dem Konkurs der Wagenbauanstalt Deicke im Jahre
1876
einen abermaligen „Gründerkrach”.
Ein weiteres, größeres Unternehmen war damals die Maschinenfabrik Friedrich
Seele & Co mit
135
Arbeitern, die anfangs Eisenbahnwagen herstellte und später
verstärkt Maschinen für die Zuckerindustrie baute
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, allerdings unter dem Namen
Braunschweigische Maschinen-Bauanstalt, BMA. Im Jahre
1870
verständigten sich die
Anteilseigner auf einen Verkauf und die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft.
Von Bedeutung für die Beschäftigung in Braunschweig waren ebenfalls die
Zichorienfabriken mit insgesamt
240
Beschäftigten während der Saison und auch die
drei Zuckerfabriken beschäftigten nach
1857
von Oktober bis Januar
290
Männer und
120
Frauen. Beachtenswert war gleichfalls die Beschäftigungswirkung, die von der Tabak-
Manufaktur ausging, wo im Jahr
1855
immerhin
430
Männer und
270
Frauen tätig
waren, wobei in der größten Manufaktur, der Firma Johann Carl Frey und Schurig
(Inhaber der Kaufmann und Cigarrenfabrikant Friedrich Traugott Schurig, Prokurist
Kaufmann Theodor Lümkemann), anfangs in der Güldenstraße Nr.
80
, später in der
Helmstedter Straße Nr.
43
, allein
110
Männer und
80
Frauen beschäftigt gewesen sind.
Beachtlich für die damalige Zeit war auch die Beschäftigungswirkung, die von den
Brauereien ausging, deren Zahl zwar trotz Verdoppelung der Einwohnerzahlen von
53
90