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als Brandt, war über den Kommunismus zur SAP gekommen, Brandt dage-
gen über die sozialdemokratische Jugendbewegung.
Aber wer war dieser braunschweigische Lehrer Werner Buchheister?
Was wissen wir über ihn, der freiwillig den Auftrag übernahm, illegal in Berlin
gegen das nationalsozialistische Regime zu arbeiten? Im Biographischen
Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933, das 1980 erschien,
sucht man vergeblich nach ihm. In der von der Gedenkstätte Deutscher
Widerstand herausgegebenen Buchserie über den Widerstand in den einzel-
nen Berliner Stadtteilen gibt es nur zwei Bände mit beiläufigen und unvoll-
ständigen bzw. falschen Informationen über ihn.
Auch in Helmut Müsseners Standardwerk „Exil in Schweden“ wird er
trotz seiner fünf Jahre im schwedischen Exil nicht genannt. Eine erste, aber
sicher unvollständige Erwähnung seiner norwegischen Exiljahre befindet sich
in Einhart Lorenz’ „Exil in Norwegen“.
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Vieles über Buchheisters illegale
Arbeit, seine Jahre im skandinavischen Exil und besonders seine Nachkriegs-
arbeit ist noch immer unbekannt. Die hier vorgelegte Skizze kann nur ein
Anfang sein, der hoffentlich zu weiterer Forschung anregt. Sie beschäftigt sich
hauptsächlich mit dem Zeitraum von 1936 bis in die ersten Nachkriegsjahre.
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Werner Buchheister wurde am 5. Juni 1901 in Wolfenbüttel als Sohn eines
Oberpostschaffners geboren. Er hatte erst die dortige Bürgerschule und danach –
wie Brandt – ein Gymnasium besucht. Als achtzehnjähriger begann er im Buch-
handel zu arbeiten, u.a. in der KPD-nahen Hannoverschen Arbeiterbuchhandlung.
Im Dezember 1926 zog er nach Braunschweig, vier Monate später nach Wolfen-
büttel, wo er als Buchhändler registriert war. 1926 bis 1928 besuchte er das dortige
Lehrerseminar. Danach fand er von Ostern 1928 bis zum Herbst 1929 Arbeit als
Hilfslehrer an der als Sammelschule bezeichneten weltlichen Schule in Wolfen-
büttel und bis Ende März 1931 als Lehrer an der weltlichen Schule Ottmerstraße
in Braunschweig. Nach der Bildung der „Hakenkreuzregierung“
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im Freistaat
Braunschweig wurde Buchheister Ostern 1931 wegen seiner Religionslosigkeit
aus dem Schuldienst entlassen. Vom Oktober 1931 bis zu seiner erneuten Ent-
lassung, jetzt im Rahmen der nationalsozialistischen „Gleichschaltung“ Ostern
1933, war er als Lehrer an der Polizeiberufsschule in Hannover tätig.
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Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hg.), Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration,
Bd. 1, München 1980, Hans-Rainer Sandvoß, Widerstand im Kreuzberg, Berlin 1997, S. 89, Heinrich-
WilhelmWörmann, Widerstand in Charlottenburg, Berlin 1991, S. 73, Helmut Müssener, Exil in Schwe-
den: Politische und kulturelle Emigration nach 1933, München 1974, Einhart Lorenz, Exil in Norwegen:
Lebensbedingungen und Arbeit deutschsprachiger Flüchtlinge 1933-1943, Baden-Baden 1992.
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Der Artikel ist eine erweiterte Version meines Vortrages „Werner Buchheister, Willy Brandt und die politi-
sche Emigration in Skandinavien“ in der Gedenkstätte Schillstraße in Braunschweig am 21. April 2004.
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So die Bezeichnung der Regierung mit Beteiligung der NSDAP im sozialdemokratischen „Vor-
wärts“ vom 9. Oktober 1930.
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Die biographischen Angaben sind teils dem im Staatsarchiv Münster befindlichen Material der
Generalstaatsanwaltschaft Hamm, erstinstanzliche Strafsachen – O.J. 104.34, Nr. 431 Bd. 4 –, teils
der im Niedersächsischen Staatsarchiv Wolfenbüttel befindlichen Entschädigungsakte Buchheisters
– 4 Nds, Zg. 22/03, 959 – entnommen. – Beide wurden mir freundlicher Weise von Herrn Frank
Ehrhardt in Auszügen zur Verfügung gestellt.