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ren Zeitzeugenberichten werden als Datum der Ankunft der weiblichen Häft-
linge in Braunschweig folgende, nicht immer präzise Zeitpunkte genannt. Wahr-
scheinlich handelte es sich um verschiedene Transporte:
– Winteranfang Ende 1944
24
;
– 18.12.1944
25
;
– 4.1.1945 (50 Frauen, die 50 kranke Frauen ersetzten. Die kranken Frauen
wurden in unbekannter Richtung weggebracht)
26
;
– Januar 1945
27
.
Angaben über die Größe der Transporte weichen in den Berichten der ehe-
maligen Häftlinge stark voneinander ab. In einem Bericht wird die Zahl 1.600
28
,
in drei Berichten die Zahl 800
29
, in zwei weiteren 300-350
30
und in einem Bericht
die Zahl 500
31
angegeben. Die meisten der Frauen sahen sich außerstande, irgend-
welche zahlenmäßigen Angaben zu machen. Die Gesamtzahl 800 scheint dem
Autor am wahrscheinlichsten, da sie von Emmy Massmann angegeben wird, die
ihren Bericht schon 1945 – kurz nach der Befreiung – verfasste.
32
Die meisten Frauen waren Jüdinnen aus Ungarn, Jugoslawien, Rumänien
und aus der Tschechoslowakei; es gab aber auch Jüdinnen aus Frankreich.
33
In einem Bericht werden italienische Jüdinnen erwähnt.
34
In zwei Fällen han-
24
Bericht des Braunschweigers Gerhard S., geb. 1929, der zusammen mit seinen Eltern auf dem
benachbarten Grundstück gewohnt hat. Sein Bericht befindet sich in der Gedenkstätte KZ-Außen-
lager Schillstraße in Braunschweig, Kassette „Arbeitskreis Stadtgeschichte Salzgitter e.V.“
25
Brief von Vera Obradovic an den Autor vom 5.11.2001. Vera Obradovic, geb.1922, wohnt in Bel-
grad. Dasselbe Datum wird von Rachel Klein angegeben. Ihr Bericht befindet sich im Archiv der
Gedenkstätte Bergen-Belsen. Rachel Klein, geb. 1924, wohnt in Israel.
26
Bericht von Eva Löwenthal. Mit Eva Löwenthal hat Mojzesz Zylberszac gesprochen und am
2.10.2001 ein Gesprächsprotokoll angefertigt. Eva Löwenthal lebt in Schweden.
27
Bericht von Cellia Etkin-Pollack im Archiv der Gedenkstätte Bergen-Belsen; Zylberszac (wie Anm.
21); Auch die Schwester von Katharina Zylberszac, Aranka Beker geb. Kirschner, gibt dieses Datum
an. Die oben erwähnten Personen wohnen in Schweden; Bericht von Miriam Gelritzer, geb. 1928,
in: Yad Vashem, Sign. 0.3/8573. Miriam Gelritzer war in Braunschweig zusammen mit ihrer Schwes-
ter Shoshana.
28
Bericht von Cili Kirschner, geb. 1927. Mit Cili K. sprach Mojzesz Zylberszac. Ein Gesprächsproto-
koll wurde am 30.5.2001 angefertigt. Cili Kirschner wohnt in Schweden.
29
Emmy Massmann, Eckernförde – Auschwitz – Schweden. Ein Dokument aus dem Jahre 1945
,
in
:
Ole Harck u.a.: Jüdische Vergangenheit – Jüdische Zukunft
,
Kiel 1998, S. 50-85. Berta Petruk, s.
Brief David Brins aus Tel Aviv v. 15.9.2001 an den Autor. David Brin (ehemaliger Häftling des KZ
Auschwitz und KZ Neuengamme/Außenlager Schillstraße in Braunschweig) führte das Gespräch
mit Berta Petruk, die ebenfalls in Tel Aviv wohnt.
30
Etkin (wie Anm. 27); Obradovic (wie Anm. 25).
31
Gelritzer (wie Anm. 27).
32
Massmann (wie Anm. 29), S. 70.
33
Obradovic (wie Anm. 25), ihre Angaben werden auch von Eva Timar bestätigt (wie Anm. 1). Aus
Frankreich stammte Vivette Bakarlia, geb. 1926 in Paris. Ihr Leidensweg: Durchgangslager Drancy,
Auschwitz, Bergen-Belsen. in: Privatarchiv Dr. Monika Gödecke, Hannover (weiter: Bakarlia).
34
Löwenthal (wie Anm. 26). Vgl. Piera Sonnino, Die Nacht von Auschwitz, 2006. Die Autorin, geb.
1922 in Genua, war, zusammen mit ihren Schwestern Maria Luisa (geb. 1920) und Bice, geb.
1923(4?) Häftling im KZ-Außenlager SS-Reitschule. Bice starb dort im Februar (Januar?) 1945. Die
Autorin erwähnt auch andere Jüdinnen, die im Lager SS-Reitschule Häftlinge waren: Eleonora
Recanati Foa aus Turin, Noemi Jona aus Rom, eine Jüdin aus Triest, und eine aus Lodi(?). In den
zwei letzten Fällen werden die Namen nicht genannt.