HANS-LUDWIG MEYER
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worfen, konstruiert und gebaut. Es war ein großer Schritt von der konventio-
nellen Holzbauweise und einem gemäßigten Flügel-Laminarprofil in der SB
5 zur neuen glasfaserverstärkten Kunststoff-Bauweise (GFK) mit leichtem
Balsaholz als Stützstoff und einem aerodynamisch optimierten Entwurf.
Nur mit dieser neuen Bauweise konnten die hohe Oberflächengüte und
die Profiltreue erreicht werden, mit denen die großen Gleitzahlen (1:42 – das
bedeutet, dass in ruhiger Luft aus 1 km Höhe 42 km weit geflogen werden
kann) und die geringen Sinkgeschwindigkeiten (0,55 m/sec) erreicht wurden.
Natürlich mussten auch viele begleitende Grundsatzaufgaben gelöst werden,
wie die Vermessung der Profile, die Ermittlung der Materialkennwerte und
der Nachweis der Dauerfestigkeit.
Bei der SB 7 waren die Konstrukteure mit dem Ziel, bestmögliche Flug-
leistungen in der 15 Meter-Klasse zu erreichen, etwas zu mutig, denn im
Lauf der Zeit mussten einige aufwendige Änderungen vorgenommen wer-
den, damit aus dem „zickigen“ Rennflieger, der beim Kreisen in turbulenter
Thermik ohne Warnung plötzlich abkippen konnte, ein gruppentaugliches
Querschnitt des Flügels der SB 6 (Archiv Akaflieg)
Die SB 7B im Landeanflug (Archiv Akaflieg)