Seite 27 - Luftfahrtgeschichte

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DIE ERSTEN BRAUNSCHWEIGER FLUGPLÄTZE
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kam der Zeppelin auch nach Braunschweig. Der Luftschiffanker bestand aus
in 1,80 m Tiefe vergrabenen Gewichten aus Eisenbahnschwellen und -schie-
nen mit einer Eisenkette bis zur Erdoberfläche verbunden. Die geforderte
Haltekraft soll 5000 kg gewesen sein, während tatsächlich 15000 kg ermittelt
wurden. Die Anlage wurde von dem Industriellen (Braunschweigische Eisen-
bahnsignal Bauanstalt) und Mäzen Max Jüdel (1845 – 1910) gestiftet. Am
29. August 1912 erschien LZ 13 von Hamburg-Fuhlsbüttel kommend zu-
nächst „nur“ zu Rundfahrten über der Stadt mit Abwurf von Postsäcken und
am 13. Oktober 1912 dann endlich zu einer Landung auf dem Großen Exer
mit Austausch der Passagiere zur Weiterfahrt nach Gotha.
Für alle diese Veranstaltungen mit größerer Publikumsbeteiligung wur-
den vorübergehend infrastrukturelle Einrichtungen geschaffen wie abgesi-
cherte Zufahrten, Tribünen, Zelte etc. zur Bewältigung der Zuschauermen-
ge, die meistens und zunehmend beträchtlich war. Noch einmal besuchte ein
Zeppelin den Großen Exerzierplatz: Am 16. Mai 1914 landete hier das Hee-
resluftschiff Z VI (LZ 21) mit 18 Mann Besatzung. Das Herzogpaar Ernst
August (1887 – 1953) und Victoria Luise (1892 – 1980) umrundete dann in of-
fener Führergondel zweimal seine Residenzstadt. Dem Paar war zuvor erst
am 18. März 1914 der Thronfolger geboren worden, und zu diesem Anlass
huldigten ihm am selben Tag neun Offiziere mit einem Geschwaderflug von
Berlin-Döberitz nach Braunschweig.
In diesen Jahren 1910 bis 1914 ist der Braunschweiger Bevölkerung durch
die Veranstaltungen auf dem Großen Exerzierplatz ein lehrreicher Einblick
in die Entwicklung und den damaligen Stand der Luftfahrt gewährt und das
Luftschiff LZ 13 „Hansa“ beim Anflug auf den Großen Exerzierplatz in Braunschweig 1912
(Stadtarchiv Braunschweig)