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Der Flughafen Braunschweig-Waggum
1934 bis 1945
Von Hans Austinat
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde im Jahre 1934 der
Flughafen Braunschweig-Broitzem wieder für eine rein militärische Verwen-
dung durch das Reich übernommen. Stadt und Land Braunschweig mussten
sich verpflichten, einen neuen Verkehrsflughafen für die Zivilluftfahrt zu er-
richten. Den Flugplatz Broitzem hatte am 13. Mai 1934 das Reichsluftfahrt-
ministerium (RLM) erworben, indem es die Anteile des Landes und der
Stadt Braunschweig an der Flughafengesellschaft kaufte. Anschließend wur-
de die alte Braunschweiger Flughafen GmbH aufgelöst. Bereits am 29. Juni
1934 wurde dann die neue Flughafengesellschaft Braunschweig-Waggum
mbH unter dem Vorsitz von Minister Friedrich Alpers (1901 – 1944) gegrün-
det, Geschäftsführer wurde Wilhelm Sondermann (1897 – 1988).
Es wurde nicht nur grünes Licht für den Ankauf der erforderlichen Grund-
stücke gegeben, sondern es erfolgte von nun an in gleicher Weise zügig die
Planung des Flugplatzes und der zugehörigen Gebäude. Die Gesellschaft
suchte nach einem geeigneten Gelände für den neuen Flugplatz. Dabei wirk-
te auch der damalige Leiter des Instituts für Luftfahrtmesstechnik und Flug-
meteorologie der TH Braunschweig, Prof. Dr. Heinrich Koppe (1891 – 1963),
mit.
Die Gesellschaft wurde bald fündig, und zwar verkehrsmäßig günstig
nahe der Autobahn Berlin – Köln nördlich von Braunschweig beim Dorfe
Waggum, ein mehr als 500 Morgen großes Gelände, bestehend aus Wald
und Ackerland. Nach dem Willen der Gesellschafter sollte es sich um einen
künftigen Gemeinschaftsflughafen handeln, der gleichermaßen dem Ver-
kehr und dem Sport, aber auch der Lufttouristik, der Industrie und der Flug-
wissenschaft zu dienen habe. Man prägte dafür das unschöne Wort „Mehr-
zweckf lughafen“, was er dann aber auch im wahrsten Sinne des Wortes
wurde.
Zunächst war nur das Gebiet westlich der Straße von Waggum nach Que-
rum für den Flughafenbau vorgesehen, aber es erwies sich bald, dass das vor-
gesehene Gelände zu klein bemessen war. Und so wurde später das Gebiet
östlich der Straße bis zur Bevenroder Straße mit einbezogen. Der alte bis da-
hin gerade Weg von Querum im Süden nach Waggum im Norden musste
dabei geopfert werden, und so führt auch heute noch der neue Weg im Osten
um den Flugplatz herum und trifft am Ortseingang von Waggum wieder auf
die ursprüngliche Straße. Viele ältere Braunschweiger werden sich an die