Seite 56 - Luftfahrtgeschichte

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HANS AUSTINAT, JÜRGEN HELMKE UND KARL KÖSSLER
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mandos, sah man es bei der Luftwaffe als erforderlich an, ebenfalls einen ent-
sprechenden Luftkreis mit der Nummer VII und damit zusammenhängend,
einen neuen Luftgau 7 zu schaffen. Und beide Einrichtungen erhielten er-
staunlicherweise als Standort das in Luftfahrt­angelegenheiten noch kaum in
Erscheinung getretene Braunschweig zugewiesen! Beim Umsetzen dieses
Beschlusses gab es allerdings Probleme. So war es z. B. nicht möglich, beide
Dienststellen gleichzeitig aufzustellen, weil das dazu nötige Personal noch
nicht vorhanden war, genau so wenig wie der für ihre Unterbringung erfor-
derliche Raum.. Das neue Luftkreis­kommando (VII) konnte deshalb erst ein
ganzes Jahr später, vom 1. Oktober 1937 an, seine Arbeit voll aufnehmen und
seine Aufgaben erfüllen.
Solche und andere, in naher Zukunft zu erwartende Probleme mussten
schnell gelöst werden. Aufgrund von weiter reichenden, Braunschweig be-
treffenden Plänen des Reichsluftfahrtministeriums (RLM), wurde in Zu-
sammenarbeit von Land und Stadt Braunschweig mit dem Ministerium ein
umfangreiches Bauprogramm aufgelegt. Dazu gehörte zunächst einmal der
Bau des dringend benötigten, schon vom Entwurf her beeindruckenden
Stabsgebäudes an der damals noch Boelckestraße heißenden heutigen Grü-
newaldstraße auf dem Franzschen Feld. Es war vorgesehen als Dienstsitz so-
wohl für das Luftkreis- als auch für das Luftgaukommando. Den Grundstein
dafür hatte Hermann Göring (1893 – 1946) als Oberbefehlshaber der Luft-
waffe am 1. September 1936 persönlich gelegt.
Das Stabsgebäude an der damaligen Boelckestraße, kurz nach Fertigstellung
(zeitgenössische Postkarte)