FRIEDRICH KARL FRANZMEYER
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war eine Notlandung in einem Waldgebiet. Dabei zog sich Prof. Winter, der
das Flugzeug selbst steuerte, glücklicherweise nur leichte Knochenverletzun-
gen zu. Nach dem Unfall wurde sofort mit der Reparatur und dem Wieder-
aufbau des Flugzeugs begonnen, und bereits am 16. Juli 1941 war es wieder
flugklar.
Ein aktuelles Thema bei der weiteren Erprobung war der Flugzeug-
schlepp, der im Rahmen eines Forschungsvorhabens 1942 untersucht wurde.
In Flugversuchen konnte nachgewiesen werden, dass selbst mit dem relativ
schwach motorisierten Flugzeug ein Segelflugzeugschlepp möglich war. Bei
den Flügen wurde ein Segelflugzeug vom Typ FVA 10b „Rheinland“ (Kenn-
zeichen: D-9-678) der Flugtechnischen Fachgruppe (FFG) der TH Braun-
schweig verwendet.
Im Zusammenhang mit einem weiteren Forschungsvorhaben ereignete
sich ein zweiter schwerer Unfall. Ermittelt werden sollte die Rollgeschwin-
digkeit des Flugzeugs um seine Längsachse. Während der Flugversuche, die
von dem Assistenten Franz Glatz durchgeführt wurden, kam es am 11. Sep-
tember 1942 zu einer Überbelastung der Quersteuerungsanlage, die darauf-
hin ausfiel. Dies führte zum Flattern der Flügel und dem Verlust der rechten
Tragfläche. Das Flugzeug stürzte anschließend auf dem Kasernenhof der
ehemaligen Siegfried-Kaserne am Bienroder Weg in Braunschweig auf einen
dort zufällig abgestellten Lastwagen. Flugzeug und Lastwagen blieben als
LF 1 (V1) „Zaunkönig“ vor dem Erstflug
(Archiv ABL)