DIE BRAUNSCHWEIGER FLUGZEUGENTWICKLUNGEN „ZAUNKÖNIG“ UND „KIEBITZ“
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Totalschaden zurück. Dem Piloten gelang es glücklicherweise vorher auszu-
steigen und unverletzt am Fallschirm zu landen.
Das zweite Flugzeug (V2).
Umgehend wurde ein neues Flugzeug gebaut,
das bereits im Mai 1943 seinen Erstflug absolvieren konnte. Dieses Flugzeug
erhielt wieder das Kennzeichen D-YBAR und wurde am 5. Februar 1944 auf
den Namen „Zaunkönig“ getauft.
Nach der Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens mit Frank-
reich am 22. Juni 1940 wurde der Großwindkanal in Chalais Meudon bei
Paris der Luftfahrtforschungsanstalt (LFA) in Braunschweig-Völkenrode
als „Außenstelle“ zugeordnet. Dadurch ergab sich die einmalige Gelegen-
heit, in diesem Windkanal auch Messungen am „Zaunkönig“ durchzufüh-
ren, um die Ergebnisse dann mit denen aus Messungen an dem kleinen
Windkanalmodell in Braunschweig sowie mit denen aus Versuchsflügen zu
vergleichen. Nach ersten Planungsgesprächen mit dem Betriebsführer der
LFA, Prof. Dr. Hermann Blenk (1901 – 1995), fanden die Versuche in Cha-
lais Meudon ab Ende Mai/Anfang Juni 1943 statt. Die Ergebnisse der Mes-
sungen wurden zwar der LFA in Braunschweig übergeben, aber deren Aus-
wertung stand bei Kriegsende 1945 noch aus. Kurz vor der Besetzung der
LFA durch alliierte Truppen im April 1945 wurden alle Unterlagen vernich-
tet. So endete diese interessante Forschungsaufgabe leider ohne Veröffent
lichung der Resultate.
Taufe des Langsamflugzeug LF 1 (V2) auf den Namen „Zaunkönig“ auf dem
Gelände des Luftfahrtlehrzentrums der TH Braunschweig (Nachlass Winter)