Seite 93 - Luftfahrtgeschichte

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LUFTFAHRTLEHRE UND -FORSCHUNG AN DER TU BRAUNSCHWEIG NACH 1945
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tion und Anthropotechnik, wobei das Fachgebiet „Flugregelung“ seit 1968
durch Prof. Dr. Rudolf Brockhaus (geb. 1933) vertreten wurde. Durch Grün-
dung des Sonderforschungsbereiches (SFB) „Flugführung“ im Jahre 1970
konnte die bereits unter Prof. Koppe entstandene enge Zusammenarbeit zwi-
schen Arbeitsgruppen der TU und der DFL (später DFVLR und DLR) auf
ausgewählten Gebieten der Flugführung intensiviert werden.
Nach der Emeritierung von Prof. Doetsch im Jahre 1980 wurde Prof. Dr.-
Ing. Gunther Schänzer (geb. 1938) als sein Nachfolger berufen. Die damit
verbundene Neuorientierung der Lehr- und Forschungsaufgaben des Insti-
tutes führte zu einer Konzentration auf die Schwerpunkte Flugsicherheit,
Präzisionsnavigation (Satellitennavigation, integrierte Navigationssysteme),
Flugmeteorologie, Flugmesstechnik, Flugregelung und Triebwerksregelung
sowie Filtertechnik und Systemidentifizierung. Die Flugsimulation, die ab
Anfang der siebziger Jahre aufgebaut worden war, wurde modernisiert und
erweitert. Ein großer Teil der Forschungsaufgaben wurde im Rahmen des
von Prof. Schänzer initiierten und im Jahre 1983 gegründeten SFB „Sicher-
heit im Luftverkehr“ und danach (ab 1997) im SFB „Flugmesstechnik“ inter-
disziplinär gemeinsam mit Partnern innerhalb und außerhalb der TU Braun-
schweig (DLR und andere Hochschulen) bearbeitet.
Seit Anfang der achtziger Jahre hat das IFF Forschungsflugzeuge sowohl
als fliegendes Labor, Messplattform und Versuchsträger für die Erprobung
der entwickelten Verfahren und Systeme als auch für die studentische Ausbil-
dung in der Lehre betrieben. Hierbei handelte es sich zunächst um eine Dor-
nier Do 28 (1980-1990), die ab 1987 durch eine Do 128 ersetzt wurde. Im
Jahre 1997 kam eine Cessna 172 Experimental mit Display-Cockpit zur
Untersuchung der Mensch-Maschine-Schnittstelle hinzu.
Heute
Mit Übernahme der Institutsleitung durch Prof. Hecker im Jahre 2005 wur-
den die bewährten Kernbereiche des IFF Präzisionsnavigation, Flugmess-
technik und Flugversuch ausgebaut und durch das Forschungsgebiet Luft-
verkehrsmanagement (Air Traffic Management, ATM) erweitert.
Auf dem
ATM
-Gebiet stehen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im
Vordergrund, die sich mit der Wechselwirkung zwischen Luftfahrzeug und
Luftverkehrssystem befassen. Stetiges Verkehrswachstum bei begrenzten Res-
sourcen (Start- und Landebahnen auf Flughäfen, Luftverkehrsstraßen) erfor-
dert neue Konzepte, Verfahren und Technologien der Luftverkehrsführung,
um das Zusammenwirken aller am Verkehrssystem beteiligten Partner zu op-
timieren. Eine besondere Rolle spielt hierbei die Vernetzung und Integration
von Systemen an Bord (z.B. Displays für die Rollführung) und am Boden (z.B.
Flugsicherung und Flughafenbetrieb). Weiterhin bildet im Bereich der ange-
wandten Verfahren und Technologien die Nutzung der Satellitennavigation