15
Behringer schüttelte den Kopf. „Wie es aussieht,
sind sie schon mehrere Stunden tot. Entweder ist er
noch drin und völlig fertig oder eh nicht mehr da.“
Er trat über die Türleiste, umrundete die Toten,
achtete darauf, nicht ins Blut zu treten, huschte zur
Zimmertür, öffnete sie leise, lauschte und näherte
sich mit vorgestreckten Armen dem nächstliegenden
Raum. Das Summen der Schmeißf liegen blieb
hinter ihm zurück. Die Stille, die folgte, bedrückte
ihn. Schwer wie ein Gewicht hing sie im Flur.
Horchend und immer wieder verharrend suchte er
Raum für Raum des Hauses ab. Schließlich ließ er
die Pistole sinken und kehrte er zu den Toten zurück.
Schneider erwartete ihn an der Tür.
„Nichts. Gib ’ne Meldung durch. Wir brauchen
das komplette Team. Die Fahndung soll eingeleitet
werden.“ Er trat an Schneider vorbei nach draußen,
hob die Hand als Sonnenschutz an die Stirn und
musterte die Umgebung.
Die Außenrollläden der Nachbarhäuser waren
heruntergelassen. Auf dem angrenzenden brach-
liegenden Baugrundstück wucherten in Hüfthöhe
Gräser, Disteln, Mohn, Schafgarbe und Kamille. Bei
ihrem Anblick stieß Behringer einen Seufzer aus. Er
sah auf seine Armbanduhr. „Noch drei Stunden“,
dachte er.
Er kehrte zur Straße zurück, blickte zu seinem
Kollegen hinüber, der im Fahrzeug saß und in das
Funkgerät sprach. Er ging zu ihm und beugte sich
zur offenen Fahrertür vor. „Ich geh mal ein Stück
die Straße hoch. Will mir einen Eindruck von der
Umgebung verschaffen.“