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„Vielleicht war es der leibliche Vater des Kindes.
Ich meine, er ist ja schließlich schon als Gewalttäter
in Erscheinung getreten. Der andere Verf lossene
käme natürlich auch in Betracht“, wandte Schneider
ein. „Beide sollten überprüft werden.“
Behringer nickte. „Wer das macht, dazu kommen
wir noch. Tragen wir erst mal die Fakten, soweit vor-
handen, zusammen. Brauer, Heller! Würdet ihr bitte
fortfahren!“
Heller und Brauer tauschten einen kurzen Blick.
Schließlich stand Heller auf. „Viele Anwohner sind
derzeit nicht da. Ist eben Ferien- und Urlaubszeit“,
begann er. „Die, die ich sprechen konnte, geben an,
dass die Raiders ziemlich isoliert gelebt haben. Herr
Raider war oft weg. Frau Raider und die Kleine
blieben in der Regel für sich. Die Mütter, mit denen
ich gesprochen habe, berichteten, dass viele Kontakte
über die Kindergärten entstehen. Im Kindergarten
lernen sich Mütter und Kinder kennen. Man macht
etwas zusammen. Marie besuchte aber keinen. Ich
habe daraufhin einmal nachgefragt. Sowohl in
Bevenrode, als auch in Waggum, Bienrode und
Querum, das sind die benachbarten Ortsteile, die
mit dem Bus zu erreichen sind, hat sich Frau Raider
um keinen Kindergartenplatz bemüht. Anscheinend
wollte sie nicht, dass ihre Tochter einen besucht.“ Er
machte eine Pause und wischte sich über den Mund.
„Auffällig ist, dass die meisten der Befragten auch
keinen Kontakt mit Frau Raider haben wollten. Aus
dem, was sie über sie berichten, geht hervor, dass
Frau Raider ziemlich unbeherrscht reagieren konnte.
Mit dem Kind soll sie grob umgegangen sein. Aber