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Die Zeit der großen Münzkonventionen im 17. und 18. Jahrhundert
konnten. Ein von Pferden betriebenes Mühlrad diente zum Antrieb.
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Aber die größeren Gepräge
wurden immer noch mit dem Hammer geschlagen.
Den beträchtlichen Umfang der Münz-
prägung in den Jahren 1675 und 1676 zeigt
die Zahl von insgesamt 33 Stempeln, die
Jesse
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für die Herstellung der Zweidrittel-
taler (Abb. 265 und Vergrößerung S. 237)
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und der wertgleichen 24-Mariengroschen
(Abb. 266)
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ermittelt hat.
Auf den letzten Zweidritteltalern und
24-Mariengroschen, aber auch auf einigen
Zwölfmariengroschen (= 1/3 Taler) und auf
den Sechsmariengroschen (= 1/6 Taler) der Stadt Braunschweig wurde Herzog Rudolph August als
Landesherr im Porträt abgebildet, ein deutliches Zeichen für den Verlust der städtischen Selbstständig-
keit. Wurde auf einer Seite der Münze der Herzog dargestellt, so erscheint auf der anderen Seite das
Symbol der Stadt, der aufgerichtete Löwe, auf der Stadtmauer zwischen Türmen oder im Oval.
Auf vielen Prägungen war der Löwe nun das einzige sichere Zeichen für ihre Herkunft aus Braun-
schweig. Es waren gleichsam zur Hälfte fürstliche, zur Hälfte städtische Münzen. Daher sind einige
davon in den Münzkatalogen unter die fürstlichen Prägungen des Hauses Braunschweig-Wolfenbüttel
eingereiht worden.
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Nur auf einem Typ der Zwölfmarien-
groschen von 1675 fehlt das Porträt Rudolph
Augusts. Statt dessen stehen aber sein
Name und seine Titulatur auf der Münze.
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Auf den 24-Mariengroschen, die in den
Jahren 1675, 1676 und 1677 ausgegeben
wurden
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, ist die alte Aufschrift
moneta
nova reipublicae Brunswicensis
(= neue
Münze der ‚Republik’ Braunschweig), die
man noch auf den Talern von 1670 findet, nun durch ein einfaches
moneta Brunswicensis
(= braun-
schweigische Münze) oder gar nur
moneta argentea
(= Silbermünze) ersetzt.
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Die Zweidritteltaler und die 24-Mariengroschen bestanden aus verhältnismäßig gutem Silber und
waren nach dem 10
2
/
3
-Taler-Fuß ausgeprägt, den die Welfenherzöge in der Münzordnung vom
21. Januar 1675 verabredet hatten. Zwar wurden diese Münzen nicht überall als gleichwertig akzeptiert,
aber Proben erweisen, dass sie nicht der damals vielfach üblichen Kleingeldverschlechterung aus-
gesetzt worden waren.
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Seltene Kleinmünzen, laut Aufschrift 1/16-Reichstaler, wurden 1675 mit einer ähnlichen Umschrift
wie die 24-Marientaler als MONETA NOVA ARGENT(ea), neue Silbermünze, gekennzeichnet. Die
Münzmeistersignatur GB bei Exemplaren mit der Jahreszahl 1675 weist auf Johann Georg Breuer. Auch
diese Münzen, die entweder die Büste Rudolph Augusts oder den Braunschweiger Helm auf der
Vorderseite tragen, sind in Braunschweig entstanden.
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Teilweise werden sie zu den stadtbraun-
schweigischen, teilweise zu den fürstlichen Münzen gezählt.
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In den Urkunden der Stadt Braunschweig für das erste Halbjahr 1675 wird die Prägung von Doppel-
schillingen im Gewicht von insgesamt 503 Mark (ca. 117 kg) angezeigt.
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Diese volkstümlich ‚Dütchen’
genannten Kleinmünzen (Abb. 267)
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entsprachen Doppel-
schillingen, wie sie im lübischen Währungsgebiet üblich waren, also
in Schleswig-Holstein, Mecklenburg, Bremen, Stade, aber auch bei
den welfischen Linien an der Unterelbe und in Celle.
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Doppel-
schillinge wurden auch noch 1676 und 1677 in Braunschweig ge-
prägt.
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Abb. 265:
Stadt Braunschweig unter
Herzog Rudolph August,
Zweidritteltaler 1675,
Münzmeister Johann Georg
Breuer. – Silber. 15,86 g.
36mm. – HAUM Inv.-Nr.
647/6.
Vorderseite:
MONETA BRVNSV :; auf-
gerichteter Löwe nach links
auf einer Mauer zwischen
zwei Türmen. Über der
Mauer Münzmeister-
initialen I G B. Im Abschnitt
Wertzahl 2/3 zwischen den
Ziffern der Jahreszahl 16-75.
Rückseite:
RVD : AVG : D·B·E·LVNEB :;
Brustbild des Herzogs
Rudolph August in
Harnisch nach rechts.
Abb. 266:
Stadt Braunschweig unter
Herzog Rudolph August,
24-Mariengroschen 1675,
Münzmeister Johann Georg
Breuer. – Silber. 16,66 g.
36mm. – HAUM Inv.-Nr.
647/5.
Vorderseite:
XXIIII / MAR-IEN /
GRO-SCH / 16-75; auf-
gerichteter Löwe nach links
in einem aus Palmzweigen
gebildeten Oval unter einer
Krone.
Rückseite:
RVD : AVG : D B · E · LVNEB :
(= Rudolph August, Herzog
von Braunschweig und
Lüneburg); Brustbild
Rudolph Augusts in
Harnisch nach rechts.
Abb. 267:
Stadt Braunschweig,
Doppelschilling 1675, Her-
zog Rudolph August,
Münzmeister Johann Georg
Breuer. – Silber. 1,61 g.
20mm. – NORD/LB
Inv.-Nr. 6463.
Vorderseite:
RV : AVGVSTVS · HERZ · Z ·
B · V · L ·; Brustbild Herzog
Rudolph Augusts nach
rechts.
Rückseite:
MONETA · NOVA · ARGENT
(= neue Silbermünze) ·
1675, im Feld · XVI · /
REICH / THAL / · G · B ·
(Georg Breuer).