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Stadt, wobei das östlicher gelegene von einigen als
viel schöner angesehen wurde, da es eine Straße gab,
in der jedes Haus als individuell wahrgenommen
werden konnte und auch diese Siedlung aus vielen
Familienhäusern bestand, mit großen Gärten.
Sie wohnte in dem stadtnäheren Viertel und fuhr
nun gemütlich am kleinen Bahnhof über den Bahn-
übergang. Danach kam eine Wegstrecke der ‚Klei-
nen Autobahn’, bei der sie ohne stark zu treten eine
Menge Schwung bekam. Sie lächelte: Hier hatte sie
im Winter mit ihrer Schwester mit Langlaufschiern
sich heruntergleiten lassen. Der vergangene Winter
war so schneereich gewesen wie schon lange nicht
mehr. Als fast Vierzigjährige hatte sie staunend er-
lebt, dass vierzehnjährige Jugendliche nicht wussten,
wie man einen Schlitten beim Rodeln bremst, weil
sie es nie vorher gemacht hatten, wenn sie nicht
dazu extra in die Berge gefahren waren. In den klei-
nen Straßen des Viertels hatte so viel Schnee gele-
gen, dass die Menschen direkt vor der Haustür mit
den Langlaufschiern abfahren konnten. Das war
schon „abgefahren“ wie die Jugendlichen sagen wür-
den.
Aber eigentlich war es ein Winter gewesen, wie er
normal sein sollte in dieser Region. Auch die röt-
lich-braune Erde des anliegenden natürlichen klei-
nen Berges war ebenfalls vollkommen von der wei-
ßen Pracht zugedeckt gewesen. Trotz der
verkehrstechnisch schwierigen Wetterlage, hatte es
viele Menschen hierhergezogen, die es liebten, jo-
delnd die buckelige Abfahrt mit dem Schlitten zu
unternehmen.