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ke. Sie hat eine Erzählung entdeckt und liest bis
spät in die Nacht. Da sie sich aber um eine Stelle in
der Braunschweiger Metallverpackungsgesellschaft –
BMG – als Werkstudentin oder Praktikantin bewor-
ben hat, muss sie früh aus den Federn. Mit dem
Fahrrad ist sie pünktlich im Werk.
Der Direktor der Firma, Herr Dr. Achenbach, be-
grüßt sie distanziert und kühl: „Haben Sie eine Vor-
stellung, was Sie hier bei uns erwartet?“
Elke meint: „Nicht so direkt, aber Sie werden
mich doch sicher hier einführen und arbeiten kann
ich ganz gut.“
Der Chef verzieht seine Mundwinkel zu einem
spöttischen Lächeln: „Dann wollen wir mal los ge-
hen.“
Sie besuchen das Lohnbüro, dort sitzen Damen
und Herren in korrekter Kleidung an ihren Schreib-
tischen oder arbeiten am PC.
Dr. Achenbach schaut ihnen über die Schulter
und fragt, ob sie die Monatsabrechnung pünktlich
schaffen. Sie bejahen. Zwei Frauen schauen gar
nicht auf. Er herrscht sie an: „Reichlich langsam, Sie
sind ja über die Jobvermittlung gekommen, leider
wenig Ahnung, obwohl Sie beide PC-Kurse ge-
macht haben und uns empfohlen wurden. Sie ha-
ben noch 14 Tage Zeit. Ich werde Sie beobachten
lassen und Sie selbst kontrollieren. Unsere Firma
kann es sich nicht leisten, schlechte Mitarbeiterin-
nen durchzuschleppen und auf dem Markt gibt es
genug Arbeitsuchende.“
Elke sieht, wie beiden Frauen die Tränen in die
Augen steigen und denkt, Dr. Achenbach ist ein