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I
Geschichte des Fürstentums, der Burg und Stadt Wolfenbüttel
Blankenburg (1651), des Stiftamtes Walkenried
(1671) und des Amtes Thedinghausen (1681) gewe-
sen sein.
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Anlässlich der Hochzeit der Wolfenbüt-
teler Herzogstochter Elisabeth Christine mit König
Karl III. von Spanien (reg. 1703-1714), dem späteren
Kaiser Karl VI. (reg. 1711-1740), erhob man 1707
das winzige Blankenburg, Sitz der stolzen Eltern der
Braut, sogar zum selbstständigen Fürstentum.
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Eine Umkehrung der Entwicklung, in deren
Verlauf Wolfenbüttel kontinuierlich an Bedeutung
gewonnen hatte, und ein Wiedererstarken des Inte-
resses der Herzöge an ihrer alten Hauptstadt Braun-
schweig wurde im Jahr 1671 eingeleitet. Herzog Ru-
dolf August gelang mit den vereinten Kräften seiner
Hannoverschen Vettern, die Stadt Braunschweig mit
Waffengewalt zurückzuerobern.
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Die Rechte des
welfischen Gesamthauses in Braunschweig gingen
nun nach Übereinkunft aller Herzöge allein auf das
Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel über. Als
Entschädigung erhielt das Fürstentum Lüneburg-Celle
die bis dahin zu Braunschweig-Wolfenbüttel zählen-
den Dannenbergschen Ämter, und den katholischen
Herzog Johann Friedrich von Calenberg (*1625;
1665-1679) fand man mit dem „Welfenschatz“, dem
Stiftsschatz von St. Blasien in Braunschweig, ab. Die
Stadt Braunschweig verlor ihre Selbstständigkeit und
wurde Standort einer großen Garnison. Herzog Ru-
dolf August wählte den „Grauen Hof“, früher Stadthof
des Zisterzienserklosters Riddagshausen, als Residenz
bei seinen Besuchen in Braunschweig. Ab 1714 be-
gann man, nach und nach wichtige Verwaltungsein-
richtungen des Fürstentums von Wolfenbüttel nach
Braunschweig zu verlegen, und im Jahr 1717 nahm
man den Bau eines neuen Braunschweiger Residenz-
schlosses an der Stelle des Grauen Hofes in Angriff.
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Am Ende dieser Entwicklung stand die Übersiedlung
der Herzöge in die alte Hauptstadt Braunschweig
und die Aufgabe der Residenz Wolfenbüttel im Jahr
1753/54.
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Im Zuge der großen territorialen Veränderun-
gen im Zusammenhang mit den Napoleonischen
Eroberungen ging das ehemalige Fürstentum Braun-
►
Abb. 6
Fürstentum
Braunschweig-
Wolfenbüttel vor
1584
,
Zeichnung von Elmar
Arnhold
Calvörde
Gifhorn
Helmstedt
Schöningen
Blankenburg
Halberstadt
Königslutter
Schöppenstedt
Hessen
Hedwigs-
burg
Wolfenbüttel
Hannover
Celle
Braunschweig
Goslar
Gandersheim
Einbeck
Northeim
Osterode
Walkenried
Münden
Leine
Werra
Fulda
Weser
Weser
Leine
Oker
Oker
Innerste
Aller
Aller
Alfeld
Hildesheim
Holzminden
Bodenwerder
Hameln
Göttingen
GÖTTINGEN
LANDGRAFSCHAFT
HESSEN - KASSEL
FÜRSTENTUM
STIFT
CORVEY
GRUBENHAGEN
STIFT
KLEINES
FÜRTSTENTUM
LÜNEBURG
FÜRTSTENTUM
CALENBERG
HILDESHEIM
GRUBEN-
HAGEN
SCHWARZBURG - SONDERSHAUSEN
SCHWARZBURG -
RUDOLSTADT
GRAFSCHAFT
STOLBERG
GRAFSCHAFT
MANSFELD
STIFT
QUEDLINBURG
STIFT
WALKENR.
GRAFSCHAFT
WERNIGERODE
GRAFSCH.
SPIEGELBERG
GRAFSCHAFT
REGENSTEIN -
BLANKENBURG
FÜRSTENTUM
ANHALT
STIFT HALBERSTADT
ERZSTIFT MAGDEBURG
KURFÜRSTENTUM
BRANDENBURG
HALBERSTADT
ZU
ZU
KURFÜRSTENTUM
MAINZ
GRAFSCHAFT
HOHNSTEIN
Nordhausen
CALENBERG
SCHAUM-
BURG
FÜRSTENTUM
WOLFENBÜTTEL
BRAUNSCHWEIG -
MDBG.