LANDKREIS HELMSTEDT
arbeiter, deren Unterkünfte und Arbeitsstätten über das
ganze Stadtgebiet verteilt lagen. Große Zivilarbeiterlager
besaßen das zu den Hermann-Göring-Werken gehörende
Kleineisenwerk zwischen Emmerstedt und Helmstedt (600
Pers.) und die Helmstedter Maschinenbau-AG Helmag (730
Pers.). Zahlreiche kleinere Lager wie das Russenlager am
Triftweg (Schmidtsche Fabrik) für eine Entladekolonne der
Bahn, aber auch die Einsatzorte lagen über das ganze
Stadtgebiet verstreut. Die genaue Anzahl der sowjetischen
Zwangsarbeiter in Helmstedt ist nicht bekannt; ihre Ar-
beitsstätten waren u.a. die Helmag, der Bahnhof und – bei
Frauen und Mädchen – Privathaushalte.
Nach Flucht und Vertreibung von sieben jüdischen Fa-
milien begann die
Stadt Helmstedt als
Friedhofsverwalterin
1943 damit, auf dem
noch unbelegten Teil
des jüdischen Begräb-
nisplatzes unter Miss-
achtung seiner reli-
giösen Bestimmung
sowjetische Zwangsar-
beiter aus Helmstedt
und den umliegenden
Orten beizusetzen. Wei-
tere 31 russische
Zwangsarbeiter wurden
1956 aus den Orten
Mariental, Büdden-
stedt, Hoiersdorf und
Gevensleben hierher
umgebettet.
Auf dem schmalen,
mit Gras bewachsenen
Ehrenfeld in unmittelbarer Nachbarschaft des jüdischen
Friedhofs steht eine Gedenkstele mit Dreiecksabschluss aus
Thüster Kalkstein. Sie trägt die Inschrift:
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Gedenkstein auf dem Zwangsarbeiterfriedhof
(Foto: Jochen Weihmann)