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Am östlichen Rande seines weitläufigen Parks ließ der
Kaufmann Dietrich Wilhelm Krause 1835/36 für seine
Tochter und den Schwiegersohn Oberstleutnant von
Bause einen Villenbau in neogotischen Formen errich-
ten. Der Architekt Friedrich Maria Krahe folgte mit sei-
nem Entwurf der aufkommenden romantischen Gotik-
begeisterung, die insbesondere in Verbindung mit dem
englischen Landschaftsgarten in den ersten Jahrzehnten
des 19. Jahrhunderts den bürgerlichen Villenbau beein-
flusste. Neben dem von Carl eodor Ottmer geplanten
herzoglichen Villenbau Neu-Richmond (1833/35, 1901
abgetragen) und dem ersten Empfangsgebäude des Bahn-
hofs (1838, 1843 abgetragen) stellt F. M. Krahes Ent-
wurf das früheste Beispiel dieser malerisch-pittoresken
Architektur „im englischen Styl“ in Braunschweig dar.
Bis 1927 befand sich die nach ihrem ersten Bewohner
auch als „Bauseburg“ bezeichnete Villa zusammen mit
der benachbarten Villa „Salve Hospes“ (A4) im Besitz
der Nachkommen Krauses, bevor sie sein Urenkel Eber-
hard Hörstel an die Stadt veräußerte.
Heute präsentiert sich das ehemals eingeschossige Bau-
werk, das einen zweigeschossigen turmbekrönten Mittel-
teil besaß, nicht mehr in seinem ursprünglichen Zustand.