Mit der Umgestaltung des Bereichs der südlichen und
westlichen Bastionsanlagen und der Anlage der Pro-
menaden wurde 1804 begonnen. Es galt, die barocken
Bastionen mit den Bollwerken “Eugenius“, „Ferdinand“,
„Carl“ und „Elisabeth“ sowie die Toranlagen des Wilhel-
mitors, des Hohen Tors und des Petritors im Sinne des
Gesamtplans neu zu strukturieren.
Als Dreh- und Angelpunkte der Kraheschen Planungen
dienten auch hier die barocken Außentore, die es mit
den Stadtzugängen des mittelalterlichen Stadtkerns zu
verbinden galt. Streckenweise ist in diesem Abschnitt
noch besonders anschaulich das mittelalterliche Befes-
tigungssystem mit dem inneren Umflutgraben nachvoll-
ziehbar. Mit seiner Abfolge von geraden Promenaden,
Plätzen und kleineren Parkanlagen wird der Charakter
dieses Bereichs des Wallrings heute geprägt durch eine
überwiegend aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhun-
derts stammende lockere Bebauung mit freistehenden,
zur Straße hin orientierten zwei- bis dreistöckigen bür-
gerlichen Wohnbauten und großzügigen Gartenparzel-
len mit bemerkenswerten alten Baumbeständen.
Im Gegensatz zu den Abschnitten des östlichen Wall-
rings finden sich hier keine größeren Solitärbauten mit
öffentlich-repräsentativer Nutzung. Die ursprüngliche
Krahesche Weg- und Blickachsenführung der Prome-
naden lässt sich noch in großen Teilen nachvollziehen,
jedoch haben in den letzten Jahrzehnten durch Abrisse
und eine Nachverdichtung durch Neubauprojekte em-
pfindliche Eingriffe in diese städtebaulich bis dahin wei-
testgehend intakte Struktur stattgefunden.