Seite 28 - Wallring

Basic HTML-Version

66
Die ‚autogerechten‘ Eingriffe der Nachkriegszeit haben
auch die großzügige Krahesche Gestaltung des Gieseler-
walls stark überformt, der hier mit einer platzartig erwei-
terten Promenade die Verbindung zwischen dem Bereich
„Am Wilhelmi or“ zur Güldenstraße und dem neu
angelegten Wilhelmitor herstellte. Zusätzliche Bedeu-
tung erhielt diese Promenade seit den 1840er Jahren mit
der Anlage des Bahnhofs, dessen Vorplatz den östlichen
Endpunkt bildete. Als Grünraum erhalten geblieben ist
die um 1816 entstandene Parkanlage auf der der Stadt
zugewandten Nordseite. Begrenzt wird dieser Bereich
durch den mittelalterlichen inneren Umflutgraben des
Neustadtmühlengrabens, der hier in nördliche Richtung
abknickt und über weite Strecken noch die mittelalter-
liche Stadtgrenze markiert. Ursprünglich befanden sich
auf der gegenüberliegenden Südseite zwei private Gar-
tengrundstücke, die im Verlauf des 19. Jahrhunderts mit
mehreren Wohnhäusern bebaut wurden. Aus dieser Zeit
hat hier jedoch lediglich das Gebäude Gieselerwall 6
die Kriegszerstörungen überdauert, eine 1883 errichtete
Villa (Maurermeister Röper) mit reichhaltigem bauplas-
tischen Dekor.