Seite 34 - Wallring

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Als ein bedeutendes Relikt der ursprünglichen Platzab-
wicklung des Petritors liegt etwas abseits der heutigen
Hauptstraße an der Einmündung zum Neuen Weg die
Brücke „Am neuen Petritore“. Ursprünglich verlief hier
der Hauptverbindungsweg vom Radeklint zum Vorplatz
des Neuen Petritors. Der sauber in Werkstein gearbeitete
Mauerwerksbau über den Neustadtmühlengraben dürfte
der einzige erhaltene Brückenbau Krahes sein. Die hier
verwendeten Steine wurden eigens aus dem Park von
Salzdahlum und von den Kasematten des Philippsberg
in Wolfenbüttel herantransportiert. Der Entwurf für
den außergewöhnlichen Bau dürfte auf das Jahr 1819
zurückgehen, fertiggestellt wurde er 1822/23.
Aufgrund der Trassenführung der Straßenbahn ist die
ursprüngliche südliche Brückenbegrenzung nicht mehr
sichtbar, die auf dieser Seite dem Verlauf des Weges im
schrägen Winkel folgte. Auf der gegenüberliegenden
Seite wählte Krahe das Prinzip des Kreisbogens, dem der
Entwurf bis hin zur Gestaltung des original erhaltenen
Brückengeländers folgt. Bemerkenswert ist die Konse-
quenz, mit der Krahe das Kreismotiv auch bei den kom-
plizierten räumlichen Verschneidungen in der Wölbung
der beiden Brückenbogen ausführen ließ.