Auf private Initiative geht 1879 der Bau der Rosental-
brücke zurück (Abb. links). Als einer der ersten Fußgän-
gerstege über die Oker nach der Fertigstellung der Kra-
heschen Wallringplanung sollte die Brücke den Inselwall
mit dem gegenüberliegenden, seit den 1870er Jahren auf
dem Gelände eines ehemaligen Ravelins („Denekes Gar-
ten“) neu entstandenen Wohnviertel „Rosental“ verbin-
den. Der Entwurf der 1880 fertiggestellten Hängebrü-
cke stellt eine harmonische Synthese von gestalterischen
Vorstellungen des Historismus und technologischer
Begeisterung der Gründerzeit dar. Mächtige Pylone aus
gelbem Ziegelmauerwerk mit rundbogigem Durchgang
und darüber liegender Blendbogenzone dienen als Auf-
lager für die Eisenbänder der Hängekonstruktion.
Etwas flussabwärts findet sich ein Rest der barocken
Bastion, der Rosenberg. Der mächtige Erdwall des Boll-
werks „Kaiser“ wurde im Zuge der frühen Wallring-
Umgestaltung um 1802/03 zu einem Aussichtspunkt
(„Plaisirberg“) umfunktioniert. Der Umflutgraben wird
hier durch das Schützenwehr reguliert, das gemeinsam
mit dem Wendenwehr 1821 zur Steuerung des Was-
serstands im westlichen Abschnitt errichtet worden ist.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Wehr mit einer
Fußgängerbrücke überbaut (Abb. unten), die eine Ver-
bindung zur um 1900 realisierten Stadterweiterung auf
der „Masch“ herstellt. Die Tragwerkskonstruktion und
das aus schmiedeeisernen Bogen- und Kreisornamenten
bestehende Geländer sind weitestgehend original er-
halten, ebenso die mit eisernen Kandelabern besetzten
Sandsteinpfeiler an den Brückenköpfen.