In unmittelbarer Nähe zur Neustadtmühle befand sich
der Standort des ehemaligen inneren Neustadttores. Von
der 1793 abgerissenen Toranlage ist heute lediglich ein
Teil der Brücke erhalten, die vermutlich 1569 im Zu-
sammenhang mit umfangreichen Umbaumaßnahmen
entstanden ist. Spätere Eingriffe, u.a. eine Verbreiterung
auf der Südseite, haben das Erscheinungsbild dieser Brü-
cke stark verändert. Erkennbar ist an der Nordseite ein
zweiter, vermauerter Bogenansatz, der die einstmalige
Breite des Grabens erahnen lässt.
Unweit des Mühlengebäudes hat sich ein bedeutendes
Zeugnis des 1529 von BarwardTafelmaker geplantenWas-
serversorgungsystems („Wasserkunst“) für die Neustadt
erhalten. Der etwa zehn Meter hohe Turm aus Werkstein-
mauerwerk auf quadratischer Grundfläche diente einst
zur Regulierung des Wasserdrucks mit einer ausgeklügel-
ten Pumpentechnik. Der ursprüngliche Eingang, ein spä-
ter zugemauertes Rundbogenportal, ist auf der Wallseite
erkennbar. Die quadratischen Fensteröffnungen und der
hofseitige Eingang sind späteren Eingriffen zuzuordnen.
Dem Turm gegenüber auf der Okerseite findet sich mit
dem in Mauerwerk gefassten Ausfluss des Neustadtmüh-
lengrabens ein Rest der frühneuzeitlichen Befestigung.