Seite 49 - Zwangsarbeit

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Jan Wojtalewicz, geb. 9.2.1920 in Male Laki (Polen).
Abb. 41: Polnische Kriegs-
gefangene, Oktober und
November 1939 auf Anforde-
rung zur Landarbeit nach
Volzum gekommen. Der
deutsche Bauer, bei dem sie
bis zum Kriegsende arbeite-
ten, hielt rückblickend fest:
„Die Leute waren Landarbeit
gewohnt, sie waren kräftig,
gesund und genügsam. Sie
waren froh, dass sie auf
einem großen Bauernhof
arbeiten und essen konnten.
Auf manchen anderen Höfen
sind die Kriegsgefangenen
fortgelaufen.“
In die Kriegsgefangenschaft bin ich bei Stare Budy geraten. Wir wurden im Kampf von
Deutschen eingekesselt. Als uns die Munition und Lebensmittel ausgegangen waren, gaben wir
den Kampf auf. In den ersten Septembertagen war ich zum Korporal avanciert aber bei der
Gefangennahme gab ich an, ein einfacher Soldat zu sein, denn es hieß, diese würden besser
behandelt als Unteroffiziere. Es zeigte sich später, daß alle gleich schlecht behandelt wurden.
So kam ich nach Deutschland als Kriegsgefangener. Der Transport mit dem Zug dauerte drei
Tage – ohne Essen. Wir bekam nur Wasser zu trinken. Das Wachpersonal behandelte uns
schlecht. Ich war zuerst im Kriegsgefangenenlager Altengrabow bei Magdeburg, dann musste
ich zur Arbeit ins Stalag nach Fallingbostel. Anfang Oktober 1939 wurde ich mit einigen
Kameraden nach Helmstedt gebracht und musste beim Landwirt K. arbeiten. Die Unterkunft
im Lager Bahnhofstraße war schlecht. Die deutschen Arbeitskollegen aber waren nett zu uns.
Wir unterhielten uns oft mit ihnen. Viele von ihnen glaubten nicht an einen Sieg der Deut-
schen. So war ich bis zum 21. Juni 1940 ein Kriegsgefangener und ab dem 22. Juni dann ein
Zivilarbeiter. Viel hat sich da nicht geändert, wir wurden lediglich nun nicht mehr ständig
beaufsichtigt
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„Anwerbung“ von polnischen Zivilarbeitern in der ersten Kriegsphase
Die westpolnischen Gebiete, zur vollständigen ‚Eindeutschung’ vorgesehen, wurden als
Reichsgaue „Danzig-Westpreußen“ und „Wartheland“ dem Reich eingegliedert; die