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Hatte unter der Fürsten Selbstherrlichkeit, Machtgier und Prunksucht auch
das einfache Volk zu leiden? Eher nicht. Bauern und Handwerker als über-
wiegender Teil der Bevölkerung waren die Nutznießer der Entmachtung
ihrer Grundherren und des Klerus. So manche Fürsten und Fürstinnen
zeigten ein Herz für die Armen. Die Einrichtung einer fortschrittlichen Ver-
waltung kam oft auch deren Belangen zugute.
Ich habe mich in meiner Darstellung an die im Anhang vermerkte Literatur
gehalten, manches in meinen Augen Belanglose ausgelassen, aber außer ei-
nem als Bibliothekar zwischen Leibniz und Lessing anonym gebliebenen
Hofbeamten für die in Wolfenbüttel vorübergehend verwaiste Herzog
August Bibliothek nichts hinzugefügt.
Am Ende des Buches dient eine Zeitleiste der Orientierung des Lesers. Ein
erster Überblick der Verwandtschaftsverhältnisse der wichtigsten Mit-
glieder welfischen Familien kann anhand der auf den Vorsätzen darge
stellten Stammtafeln gewonnen werden. Ein Abbildungsverzeichnis enthält
zusätzliche Informationen zu den im Text gezeigten Porträts.
Die gewählte Romanform war mit unwiderlegbaren historischen Fakten in
Einklang zu bringen. Hierum hat sich Dr. Christian Lippelt, Wolfenbüttel,
verdient gemacht, der seine landesgeschichtliche Kompetenz in das Lekto-
rat einbrachte.
UmNachsicht bitte ich wegen der verwirrenden Anzahl fürstlicher Doppel-
namen – die Herrschaften kamen in der Regel nicht mit nur einem aus. Ihre
in der Familie gebräuchlichen Ruf- und Spitznamen konnte der fiktive Er-
zähler, ein Tabaksbeutel feinsten englischen Leders mangels nachweislicher
Überlieferung nicht verwenden.
Hermann Janson, Luzern 2010