Seite 36 - Der_unendliche_Faden

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darin vorstellt. Sie schreibt: „Der Kirchhof ist eine stille
Friedensstätte. Die alten Gräber sind vor kurzem planiert,
die darin gefundenen Gebeine harren in einem gemein-
samen Grabe der Auferstehung. Die jetzigen mit grünem
Epheu bewachsenen und mit Rosen umpflanzten Hügel
sind aus neuester Zeit und bergen solche, die im Kloster
oder Pfarrhause friedlich entschlafen sind. [...] Wenige Grab­
denkmäler fand man noch in den Kreuzgängen und an der
äußeren Kirchenmauer, von diesen ist, was sich erhalten
läßt, kürzlich in den Kreuzgängen geborgen“. Zu ergänzen
ist, dass entweder gleichzeitig oder später Grabplatten
auch aus der Kirche in die Kreuzgänge verbracht worden
sind. So hängen die Grabplatte des Pastors Christoph
Cordes (s. u. S. 94, Nr. 6) und eine weitere, hier nicht
­vorgestellte, heute im südlichen Kreuzgangflügel. Beider
ursprüngliche Lage vor dem Altar im unteren Chor der
­Kirche ist jedoch durch die Skizze von 1736 (Abb. 1) sicher
bezeugt.
So ist in der Amtszeit von Charlotte von Veltheim eine
Auswahl unter den damals noch vorhandenen Grabdenk-
mälern getroffen worden. Die wenigen als erhaltenswert
angesehenen Platten – wohl auch die aus der Kirche –
wurden in neuer Ordnung in den Kreuzgängen verteilt.
Der Friedhof im Innenhof des Kreuzganges wird bis heute
belegt. Hier hat Charlotte von Veltheim selbst 1911 ihre
letzte Ruhestätte gefunden (Abb. 3).
Abb. 3
Gräber der Dominae Charlotte von
Veltheim und ihrer Schwester Louise
(von rechts nach links).